„Schwere Krankheiten betreffen den ganzen Menschen: Er wird herausgerissen aus seinem gewohnten Leben, vielfach auch aus seiner vertrauten Umgebung und aus seiner Sicherheit im Beruf und Gesellschaft.
Es ist möglich, daß er in seiner Krankheit zu einer Belastung seiner Angehörigen und Freunde wird. Die Erfahrung des Leistungsschwunges, der Isolierung, der Angst und Ungewißheit, verbunden mit Schmerzen körperlicher und seelischer Art, kann tiefe Niedergeschlagenheit, Krisen, Verzweiflung, ja das Gefühl der Ausweglosigkeit auslösen. Der Kranke kann seine ganze Existenz in Frage gestellt sehen und so eine »Vorahnung des Todes« machen. In Krankheit und Leid erfährt der Mensch, wie wenig er das Leben in seiner Hand hat, wie ohnmächtig er im Grunde ist."
So schreiben die Deutschen Bischöfe in ihrer pastoralen Einführung in das Rituale „Die Feier der Krankensakramente". Gerade der letzte Satz in dem es um die ohnmächtige Leiderfahrung geht, wird von der Krankenkommunion aufgegriffen. Ein regelmäßiges seelsorgliches Angebot, bei dem der Leib Christi aus der Eucharistiefeier der Gemeinde den kranken oder alten Menschen geistlich mit dieser menschlichen Gemeinschaft verbindet und zugleich an die Ohnmacht Christi am Kreuz erinnert, die er in seiner Auferstehung überwunden hat.
Denken Sie doch einmal mit ihren kranken oder alten Angehörigen darüber nach, ob es nicht sinnvoll, ein Trost, eine Aufrichtung, eine kleine Wohltat wäre, wenn die Möglichkeit zum regelmäßigen Kommunionempfang wenigstens einmal im Monat bestünde. Insbesondere Menschen, die in besseren Zeiten regelmäßig den Gottesdienst mitfeierten, fehlt die Kommunion.
Zurzeit ist die Krankenkommunion in Biblis an jedem 1. Freitag, in Wattenheim und Groß-Rohrheim an jedem 3. Freitag im Monat. Es ist kein langer Besuch, sondern v.a. ein kurzer, intensiver Gottesdienst, in dem Gebet, Evangelium und Kommunion im Mittelpunkt stehen. Aber gelegentlich ergibt sich der Wunsch nach einem Gespräch mit dem Pfarrer, für das ich dann gern einen eigenen Termin ausmache. Je nach Schwere der Krankheit oder falls eine Operation ansteht, kann auch gerne über die Krankensalbung gesprochen und eine Feier (möglichst im Kreise der Angehörigen) vereinbart werden.
LMR