25 Jahre Sumba-Hilfe

Sumba-Hilfe feiert ihr 25-jähriges Bestehen

Partnerschaftsvertrag (c) H.Margraf. Margraf
Partnerschaftsvertrag
Datum:
Mo. 20. Mai 2024
Von:
Herbert Margraf

Den Anfang machte der Besuch bei einem Freund auf der Insel Sumba in Indonesien – und nun besteht die Heusenstammer Sumba-Hilfe seit 25 Jahren. Aus diesem Anlass werden am Sonntag, dem 23. Juni, vermutlich fünf indonesische Patres zu einem deutsch-indonesischen Festgottesdienst um 9.30 Uhr in der katholischen Kirche St. Cäcilia empfangen. Im Anschluss sind alle Gottesdienstbesucher zu einem Umtrunk auf den Kirchplatz eingeladen. Es gibt auch eine Auswahl an indonesisch-asiatischem Fingerfood und sicherlich das eine oder andere Lied der indonesischen Patres.

„Mit 25 Jahren Sumba-Hilfe sind wir nicht am Ende“, sagt die besamasumba-Gruppe mit den Organisatoren Monika Blumenberg und Sebastian Spitzer. „Wir wollen den Menschen auf Sumba auch in den nächsten Jahren ein zuverlässiger Partner sein. Sie vertrauen uns und hoffen, dass wir sie nicht im Stich lassen. Unser nächstes Großprojekt wird die Erneuerung einer Grundschule in Waingapu sein. Dafür legen wir seit 2022 Spenden zurück.“ Waingapu ist mit fast 11 000 Einwohnern die größte Stadt der Insel.

Der Start der Sumba-Hilfe geht zurück in das Jahr 1999. Auf Sumba lebte und wirkte Paul Hasler, ein Redemptoristenpater und Schulfreund von Herbert Margraf. Er und seine Frau Ursula besuchten den Freund – eine abenteuerliche Reise, die Folgen hatte. Beide waren so sehr beeindruckt von der Entwicklungs- und Missionsarbeit der Redemptoristen vor Ort und von der Aufgeschlossenheit der Sumbanesen, dass sie beschlossen, diese Menschen tatkräftig zu unterstützen. So entstand in Heusenstamm eine lockere „Sumbagruppe“ - und Sumba wurde zu einem Projekt der Pfarrgemeinde St. Cäcilia. Mit dem Geld aus Spenden und vielfältigen Aktionen wurden vielerlei Projekte durchgeführt: Bau von Brunnen, Unterstützung eines Heims mit behinderten Kindern und verschiedener Selbsthilfegruppen sowie die Betreuung von Kranken bis hin zum Bau eines Wohnheimes für 50 Mädchen.

Durch das Bohren nach Wasser und dann größere Ernten verbesserte sich der Lebensunterhalt, und Eltern können ihre Kinder auf Schulen schicken. „Das können nicht alle Eltern auf Sumba“, sagt Margraf. „Deshalb finanzieren wir auch die Ausbildung von sehr gut begabten Kindern aus armen Familien, im besonderen Mädchen, weil Mädchen und Frauen, wie so oft auf der Welt, benachteiligt sind.“

Partner auf Sumba sind für die Heusenstammer die katholische Ordensgemeinschaft der Redemptoristen, die dort mehrere Schulen und Kindergärten betreiben, in der Entwicklungshilfe tätig sind und den christlichen Glauben verkünden. Weitere Partner sind die „Schwestern vom kostbaren Blut Jesu“, die ein Krankenhaus betreuen und sich gezielt um Mädchen kümmern sowie Bischof Dr. Edmund Woga, der versucht, seine Diözese auf wirtschaftlich gesunde Füße zu stellen. Großprojekte wurden zum Teil in Zusammenarbeit mit Misereor, Missio oder dem Kindermissionswerk finanziert, so etwa ein Bauabschnitt für die Errichtung einer Schule. Der erste Schritt kostete 105 000 Euro. Die Sumba-Hilfe brachte 25 000 Euro dazu auf. Die Spenden kommen ohne Abzüge für Verwaltungskosten dort an, wo sie gebraucht werden. Mitglieder der Gruppe unter anderem Pfarrer Martin Weber und Heinz Hoos reisen immer wieder auf private Kosten nach Sumba und sehen, was aus dem Geld geworden ist.

Der Einsatz aus Heusenstamm für die Insel in Indonesien ist keine Einbahnstraße. Pater Jack, den viele vom Nikolausmarkt in der Schlossstadt und von den Gottesdiensten kennen, hat einmal gesagt. „Ohne die finanzielle Hilfe aus Deutschland hätte ich kein Abitur machen und Theologie studieren können.“ Er war einer von fünf Sumbanesen, die in Deutschland arbeiten. Inzwischen ist Pater Jack noch bis 2026 Provinzial der indonesischen Provinz der Redemptoristen. Sein Nachfolger in Bonn als Missionsprokurator ist Pater Ino Ta.

 

Pfarrer Martin  Weber, Herbert Margraf und  Heinz Hoos haben einen Partnerschaftsvertrag mit der Kita Andaluri in Waingapu abgeschlossen. (c) H.Margraf

Pfarrer Martin  Weber, Herbert Margraf und  Heinz Hoos haben einen Partnerschaftsvertrag mit der Kita Andaluri in Waingapu abgeschlossen.