Mitteilungen 05/2024

"Du gehst mit"

So lautet das Leitwort der diesjährigen Erstkommunionkinder. Das entsprechende Bild findet sich in allen vier Pfarrkirchen. Es zeigt Jesus mit den zwei Emmausjüngern und dazu kommen die Bilder aller Kinder, die bald zur ersten heiligen Kommunion gehen. So können auch Sie, die Leser, sich den beiden Jüngern und Jesus anschließen, die Edith Hemberger in ihrem Emmausbild gemalt hat und das unserem Osterkirchenblättchen Farbe verleiht.

Unsere Kommunionkinder singen zu diesem Bild an ihrem Festtag ein Mottolied, dessen Refrain lautet: „Dir darf ich Vertrauen schenken/Du wirst meine Schritte lenken/ lässt mich nie allein/ willst mir Begleiter sein/ Schritt für Schritt/ Du gehst mit! ...“

Die Emmausjünger dürfen das erfahren. Deprimiert und niedergedrückt gehen sie zu dem kleinen Dorf. Im Bild wird das angedeutet durch die graue Farbe ihrer Gewänder. Einer scheint einen schweren Rucksack zu tragen, der ihn zusätzlich niederbeugt. Beide haben Augenbinden. Sie können nur noch sehen, wie mit dem Tod Jesu auch all ihre Hoffnung gestorben ist. Den lichtdurchfluteten Begleiter an ihrer Seite nehmen sie kaum wahr. Er geht einfach mit und irgendwann, als sie all ihre Sorge und ihren Frust aussprechen können – und schon das tut gut! – versucht er ihnen behutsam zu erklären: „Musste das nicht alles so geschehen?“

Sie erkennen ihren Begleiter aber erst später. Als sie in Emmaus ankommen. Und, das ist ein ganz wichtiger Schritt, als sie ihn bitten: „Bleibe doch bei uns, denn es will Abend werden.“ Als sie dann zu Tisch sitzen und er das Brot für sie bricht, erst da gehen ihnen die Augen auf und sie erkennen ihn. Es ist Jesus, ihr Herr und Meister!

Jetzt können sie es einordnen. Schon auf dem Weg brannte ja ihr Herz, als er zu ihnen 

sprach. Sie kehren eilig zu den anderen zurück, um zu erzählen, was sie erlebt haben.

Diese Erzählung des Lukas ist eine der schönsten Ostererzählungen.

Sie reflektiert das, was wir jeden Sonntag feiern. In der Messe wird uns Gottes Wort verkündet. Es ist entscheidend, dass in jeder Zeit Menschen da sind, die uns – wie Jesus den Jüngern – die Botschaft erschließen. Das geschieht in der Predigt, aber auch überall da, wo Christen ihren Glauben teilen/ mitteilen.

In der Messe bricht Jesus für uns das Brot – vermittelt durch den Dienst der Priester. Jesus schenkt sich uns mit seiner ganzen Liebe, in ihrer Macht werden Brot und Wein zu seinem Leib und Blut!

Diese Ostererzählung ist auch eine Parabel für unser Christsein. Jesus ist mit uns auf dem Weg. Auch dann, wenn wir gar keinen Blick für ihn haben, wenn wir down sind, ja sogar dann, wenn wir uns scheinbar von ihm abwenden. Er verlässt uns nicht, er ist der stille – und doch leuchtende Begleiter. Oder wie es im Refrain des Mottoliedes unser Kommunionkinder so schön heißt: „Dir darf ich Vertrauen schenken/Du wirst meine Schritte lenken/ lässt mich nie allein/ willst mein Begleiter sein/ Schritt für Schritt/ Du gehst mit!“

Ihnen allen von Herzen noch eine gesegnete Fastenzeit und ein frohes Osterfest

Ihr Martin Weber, Pfr.