St. Jakobus
St. Jakobus
St. Jakobus
St. Jakobus
St. Jakobus
Nauheim
Johannes XIII.
Johannes XIII.
Johannes XIII.
Johannes XIII.
Johannes XIII.
Königstädten

Jakobus d. Ä. stellt sich vor

Jak_Jakobus (c) Lea Kotyga

Bereits um 1300 gab es in Nauheim eine Jakobus-Kapelle. Auch die Straßenbezeichnung „Unter der Muschel“ deutet darauf hin, dass sich Nauheim an einer Hauptstrecke des Jakobus-Weges befand. So wurde auch unsere Kirche vor 50 Jahren dem Heiligen Jakobus geweiht. Seine Statue mit den typischen Insignien, der Muschel, dem Stab mit der Kalebasse, die den Pilger auszeichnet und das Buch, welches daran erinnert, dass er Apostel und Verkünder des Evangeliums war, befindet sich am rechten Seitenaltar. Unserem Jakobus fehlt der typische breitkrempige Pilgerhut und die Umhängetasche. Oft wird er auch mit Schwert als Zeichen für seine Enthauptung dargestellt.

Namensbedeutung: Der Name "Jakobus" ist hebräisch und heißt "Gott möge schützen".

Lebensdaten:

Jakobus wurde um Christi Geburt geboren. Jakobus der Ältere war der Sohn von Zebedäus und Salome und arbeitete wie sein Bruder Johannes (der Evangelist) als Fischer am See Genezareth, als Jesus die beiden in den Kreis der Apostel berief. Gemeinsam mit Johannes und Petrus gehörte Jakobus zu den bevorzugten Jüngern, die zum Beispiel bei der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor und zu Beginn des Leidens im Garten Getsemane anwesend waren. Nach der Auferstehung Christi verkündete Jakobus machtvoll das Evangelium. Er war vor allem in Jerusalem und Samarien tätig, manche sagen aber auch, er sei auf seinen Missionsreisen bis nach Spanien gekommen.

Als erster der Apostel wurde Jakobus im Jahre 44 zum Märtyrer für seinen Glauben. König Herodes Agrippa ließ ihn enthaupten. Der Legende nach soll Jakobus auf dem Weg zur Hinrichtung einen Lahmen geheilt haben. Daraufhin bekehrte sich einer der Henker zum Christentum und wurde gemeinsam mit dem Apostel getötet. Die Gebeine Jakobi wurden später in das Jakobuskloster (heute: Katharinenkloster) auf dem Berg Sinai gebracht. Beim Einfall der Sarazenen konnte man sie im 8. Jahrhundert retten und nach Spanien bringen.

Doch da durchweht die historische Wahrscheinlichkeit schon der Schleier der Legenden: Engel geleiteten das Boot über das Meer an die galizische Küste. Anschließend wird der Leichnam auf einen von wilden Ochsen gezogenen Karen gelegt, die genau an der Stelle stehen bilieben, wo ihm ein Grabmal gesetzt wurde.

Ein Hirte berichtete seinem Bischof im Jahre 825 von einer Sternenerscheinung über dm Feld. Als sie seiner Vision nachgehen, entdecken sie das Apostelgrab und errichten darüber die erste Kirche, die auch der Stadt ihren Namen gab: Santiago de Compostella- Jakobus vom Sternenfeld.

So entstand neben Rom und Jerusalem eine bedeutende Wallfahrtsstätte.

Mit der Reformation und den Religionskriegen im "Durchzugsland" Frankreich versiegte der Pilgerstrom in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1589, als Sir Francis Drake Santiago belagerte, wurden die Reliquien in Sicherheit gebracht und blieben für fast drei Jahrhunderte verschwunden.

Seit Beginn der 80-er Jahre erlebte der Pilgerweg eine Widerbelebung. Drei von vier Jakobspilgern starten ihren Weg erst jenseits der Pyrenäen in Spanien. In St.-Jean-Pied-de-Port, dem letzten Ort auf französischer Seite, passierten in den ersten sieben Monaten des Jahres 2002 13.800 Jakobuspilger, Tendenz steigend.

 

Unser Leben ist ein Weg - Lebensweg.
Wir bewegen uns
zwischen gestern und morgen,
von der Vergangenheit in die Zukunft, von einem Tag zum andern.
Wir sind unterwegs.
Unsere Wege:
mal geradlinig - mal kurvenreich.

Die Sterne,
die Lichtschimmer am Himmel,
sie führen zum Ziel,
sie begleiten auf dem Weg.

Sterne sind gute Wegbegleiter.
Auch meine fernen Lichtschimmer
sind Hoffnungsschimmer auf meinem Weg.

 

Legenden

Eine Legende erklärt, warum im rechten Flügel der Kathedrale ein Hühnerstall in die Wand eingelassen ist, in dem bis heute ein lebendiger weißer Hahn und eine Henne gehalten werden. So soll sich vor langer Zeit eine deutsche Familie auf Pilgerfahrt gemacht haben. In den schmucken Sohn verliebte sich auf dem Weg eine Gastwirtstochter, die jedoch um der heiligen Sache willen verschmäht wurde. Aus Rache bezichtigte sie den jungen Mann des Diebstahls, Todesurteil und öffentliches Erhängen waren die Folge.

Die gramgebeugten Eltern zogen weiter auf ihrer Pilgerschaft, kamen auf dem Rückweg aber wieder an der Hinrichtungsstätte vorbei. Und zu ihrem großen Erstaunen sprach der dort noch hängende Sohn sie an und sagte, er lebe, denn der heilige Jakobus selbst trage ihn auf seinen Schultern. Der Stadtrichter, der sich gerade zwei gebratene Hühner schmecken ließ, meinte spöttisch zu den Eltern: "Nun, euer Sohn ist gewiss so lebendig wie die beiden gesottenen Vögel auf meinem Teller." Kaum war's gesprochen, als den gebratenen Hühnern wieder Federn wuchsen und beide vom Teller flatterten. Natürlich ließ der Richter den unschuldig Gehängten sofort frei.

Fast jedes Kind kennt das Lied vom "Bruder Jakob", der noch schläft, als die Glocken zur Messe läuten. Wer sich hinter diesem Namen versteckt, wissen aber sicher nur wenige. Bruder Jakob ist ein fauler Pilger auf dem so genannten Jakobsweg. Wenn dieser morgens noch faul in seiner Herberge lag und die Glocken zur Messe riefen, sang man das Lied: "Bruder Jakob, schläfst du noch? Hörst du nicht die Glocken? Bimm, bamm, bomm." Denn es war Brauch, dass ein Pilger mit dem ersten Glockenschlag sein Nachtlager verlassen, die Messe hören und dann weiterziehen musste.

 

Wir gehen, Herr.
Oft wissen wir nicht, wohin. Wir sind unterwegs, Herr.
Oft wissen wir nicht, wozu.
Wir sind auf der Suche, Herr. Oft wissen wir nicht, warum.

Wir gehen und schreiten aus.
Unser Leben spult ab wie ein Faden. Meter um Meter.
Schritt für Schritt.
Nur du kennst das Ende.

Herr, zeige uns die Richtung. Weise uns den Weg,
den wir gehen müssen.
Bewahre uns vor Umwegen.
Verschone uns vor Irrwegen.

Ermuntere uns, wenn wir müde sind. Hilf uns auf, wenn wir fallen.
Und sei am Ziel unseres Weges, Herr, wenn wir ankommen.
Amen.

Herrnann Multhaupt