202403_Frosch_Opp (c) Pfarrgruppe Oppenheim

Die Osterkerze in Oppenheim

202403_Frosch_Opp
Datum:
Mi. 27. März 2024
Von:
Andreas Artiaga Hahn

Liebe Kinder,

ich heiße Fridolin Frosch und ich komme aus einem Land, ganz weit weg von Deutschland und aus einer lange vergangenen Zeit.
Ich wohne in einem Brunnen, der steht in Samarien, in einem Land das Israel heißt.
Zu der Zeit in der ich lebe, gibt es noch keine Wasserhähne aus denen Wasser fließt. Auch in ein Geschäft kann man nicht gehen um dort Wasser in Flaschen zu kaufen. Daher sind Brunnen ganz wichtig für die Menschen.
Ich liebe meinen Brunnen. An Tagen, an denen es sehr heiß ist und davon gibt es hier sehr viele, genieße ich es das kühle Wasser auf meiner Haut zu spüren. Das Wasser schmeckt auch herrlich. Dieses klare Wasser hat einen unglaublichen Geschmack und löscht den Durst.
Jeden Tag kommen die Frauen aus dem Dorf mit großen Tonkrügen um Wasser zu holen. Die vollen Krüge sind sehr schwer und diese Arbeit ist hart.
Aber die Frauen treffen sich beim Brunnen und reden und singen miteinander. Das zu hören ist schön.
Nur eine der Frauen, Miriam, kommt immer alleine. Sie redet und singt nicht. Ich glaube sie ist traurig. Sie wirkt als hätte sie einen ganz anderen Durst, als der den man mit Wasser löschen kann. Eine Sehnsucht nach Liebe und dem richtigen Platz im Leben.
Auch heute kommt Miriam alleine zum Brunnen. Dort sitzt bereits ein Mann. Er ist müde und staubig von seinem langen Weg. Jesus heißt der Mann.
Freundlich schaut er Miriam an und bittet sie um Wasser zum Trinken. Miriam erschrickt ein bisschen. Sie ist es nicht gewohnt, dass jemand sie anspricht. Gerne würde sie dem Mann Wasser geben, aber sie hat kein Trinkgefäß dabei. Da sagt der Mann etwas seltsames:
„ Wenn du wüsstest, wer dich um Wasser bittet, dann hättest du ihn um lebendiges
Wasser gebeten.“
Was soll das heißen?
Er sprach weiter: „ Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen, wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst bekommen.“

Miriam weiß nicht was das zu bedeuten hat, aber sie redet lange mit Jesus. Ihr Herz wird ganz leicht dabei. Sie fühlt sich wie verwandelt. Sie weiß jetzt wie sie leben möchte. Sie möchte zu diesem Jesus gehören. Und sie möchte, dass auch die anderen von diesem Jesus erfahren. Sie stellt ihren Krug neben den Brunnen und läuft schnell ins Dorf. Die anderen Dorfbewohner kommen, sie sehen Jesus und hören ihm zu. Auch ihr Herz wird ganz leicht.
Seitdem kommt Miriam mit den anderen Frauen zum Brunnen. Sie redet mit ihnen.
Ich sehe ihr Lachen und ich höre ihr Lied.
Diese Geschichte ist auf der Osterkerze 2024 in der Bartholomäuskirche in Oppenheim zu sehen.
Kommt doch einmal mit eurer Familie vorbei und schaut sie euch an. Und wenn ihr genau hinschaut, findet ihr auch mich.


Frohe Ostern
Euer Fridolin Frosch

202403_Osterkerze_Opp (c) Pfarrgruppe Oppenheim