In der öffentlich angeheizten Situation nach der Veröffentlichung kommen nach Ansicht des Passauer Beirates wieder die Betroffenen von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche zu kurz. Kaum wird die Beschreibung der Vorgänge im Bistum München und Freising und Essen öffentlich, spricht ganz Deutschland über das Versagen der katholischen Kirche, über Vertuschung, fehlerhafter und verschwundene Personalakten und über Rücktritt von prominenten Bischöfen und Kardinälen.
Aber kaum jemand nimmt das grenzenlose Leid der von Missbrauch Betroffenen, die schon als Kinder zu Opfer wurden und unter massiven lebenslangen Folgen leiden, zur Kenntnis, wenn ja, dann nur als Randnotiz.
Wir setzen als völlig unabhängiger Betroffenenbeirat unseren Fokus auf die Begleitung und Unterstützung von Betroffenen auf dem Weg zur Anerkennung des Leids und zur Bewältigung des erschwerten Lebensweges. Die systematische Aufarbeitung der Vorgänge im Bistum Passau obliegt der Aufarbeitungskommission, die von Vertretern des Betroffenenbeirates aktiv unterstützt wird.
Im Bistum Passau gibt es zwischen allen Beteiligten eine enge und gute Zusammenarbeit und das gemeinsame Bemühen den Betroffenen zu helfen und zumindest einen Teil des erlittenen Leids aufzufangen.
Passau, den 25.01.2022
Rolf Fahnenbruck
Sprecher Betroffenenbeirat Bistum Passau
Email: Betroffenenbeirat@bistum-passau.de
Quelle: https://www.bistum-passau.de/artikel/passauer-betroffenenbeirat-nimmt-stellung