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Warum überhaupt der Pastorale Weg?

SchlagworteUmfragePastoralerWeg
Datum:
Do. 1. Juli 2021
Von:
Pfarrer Johannes Kleene

Immer weniger Geld und weniger Personal

Derzeit investiert das Bistum Mainz ca. 65 Mio Euro Kirchensteuermittel in Schulen pro Jahr. Die Refinanzierungen durch den Staat sind dabei schon abgezogen. Das ist der zweitgrößte Haushaltsposten nach den Gemeinden (derzeit erhalten alle Pfarreien zusammen mit allen Personalkosten ca. 85 Mio Euro).

Künftig wird das Bistum weiterhin ca. 50 Mio Euro Kirchensteuermittel jährlich in die Schulen investieren (zum Vergleich: KiTa‘s bekommen 24 Mio, Caritas 20 Mio). Die Schulen bleiben weiterhin – nach den Pfarreien - der zweitgrößte Investitionsbereich im Bistumshaushalt.  

In den nächsten 10 Jahren müssen wir einen jährlichen Einsparbetrag von ca. 50 Mio Euro erreichen, um verantwortlich und nachhaltig unseren Verpflichtungen nachkommen zu können. Es trifft nicht nur die Schulen. Es werden Schritt für Schritt alle pastoralen Bereiche auf den Prüfstand gestellt - natürlich nicht nur Schulen und Tagungshäuser. Es werden z.B. auch nach und nach alle Gebäude und Immobilien, auch andere Einrichtungen und die Pfarreien auf den Prüfstand gestellt.

Den Pfarreien wurden seit 2019 jährlich die Kirchensteuerzuweisungen um 2% gekürzt, das sind jetzt 6% weniger an Kirchensteuern für uns. Manche Haushalte in der Pfarrgruppe können wir gerade so noch aufstellen. Die Personalkosten sind anteilig nun in einigen Gemeinden zu hoch. Wir dürfen maximal 60% der Kirchensteuerzuweisung für Personal ausgeben. Pfarrer, Diakone und Gemeindereferenten werden aus einem anderen Topf bezahlt. 

Im Jahre 2017 lebten noch 6900 Katholiken in der Pfarrgruppe. Im Jahr 2021 sind es noch 6300 Katholiken. Das ist ein Schwund von fast 10% in vier Jahren durch Sterbefälle, Wegzüge und Kirchenaustritte und damit verbunden auch ein Wegfall an Kirchensteuergeldern. Gleichzeitig steigen die Kosten für den Unterhalt der Gebäude. 

Bis 2019 arbeiteten in der Pfarrgruppe noch fünf Priester und zwei Gemeindereferenten (volle Stellen). Ab August 2021 werden es noch zwei Priester und ein Gemeindereferent sein. Im Bistum können schon jetzt nicht mehr alle Pfarrer- und Gemeindereferentenstellen besetzt werden, obwohl das Geld dafür vorhanden wäre. 

Die Struktur ist mit diesen Veränderungen nicht mitgewachsen. Die Veränderungen sind notwendig, um wieder Kraft für Inhalte/Seelsorge/Verkündigung/Glaubensweitergabe zu haben.