Während in der Antike eine selbstverständliche Symbiose zwischen beiden bestand, geriet im Lauf der Geschichte die Redekunst immer mehr unter den Verdacht, Instrument der Manipulation der Hörer/innen zu sein und damit dem Wahrhaftigkeits-Ethos der Predigt entgegen zu stehen.
Die neuzeitliche, vorwiegend im protestantischen Raum geführte Diskussion, verlagerte die Fragestellung in eine andere Richtung: Wie können die Predigt als „viva vox evangelii“ und insofern vom Geist bewegtes und das gestalterische Handeln des Predigers zusammenfinden?
Dass die Predigt nicht zuletzt auch von ihrer rhetorischen Qualität lebt, ist keine Frage.
Im Kurs sollen daher schriftliche von den Teilnehmern zur Verfügung gestellte Predigten und/oder praktische Predigt -Versuche innerhalb des Kurses unter rhetorischer Perspektive analysiert werden. Es soll eine Kriteriologie entwickelt und anhand der gewonnenen Maßstäbe Anregungen für die eigene Predigttätigkeit gegeben werden.