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Gebäude: Fragen, Zahlen und Fakten

Wussten Sie eigentlich, …

  1. …dass die Gemeinden unseres Pastoralraums gemäß Grundsät zen der Immobilienbewirtschaftung jedes Jahr 600.000 Euro Rück lagen bilden oder in Renovierung investieren müssten, um die Unterhaltung unseres Gebäudebestandes sicherzustellen? Allerdings umfasst das gesamte Jahresbudget unserer Gemein den zusammen genommen weniger als 300.000 Euro.
  2. …dass wegen geringerer Kirchensteuer-Einnahmen alle Gemein den des Bistums Mainz seit einigen Jahren jedes Jahr 2 % weniger Haushaltsmittel zugewiesen bekommen? Außerdem verringert sich die Haushaltzuweisung zusätzlich durch die sinkende Katholikenzahlen der Gemeinden wegen vieler Kir chenaustritte. Gleichzeitig steigen Personal- und Energiekosten (die mit Abstand größten Posten in den Gemeindehaushalten) jedes Jahr; in den Jahren 2022 und 2023 im zweistelligen Bereich. Dies führt unausweichlich dazu, dass aktuelle Wirtschaftspläne sich um über 10 % gegenüber dem Vorjahr verschlechtern.
  1. …dass die aktuellen Wirtschaftspläne unserer Gemeinden sich aus den genannten Gründen im deutlichen Defizit bewegen? Das heißt, es muss Geld aus den Rücklagen entnommen werden, um den laufenden Betrieb sicherstellen zu können. An das Bilden von Rücklagen (vgl. Punkt 1) ist hier nicht zu denken.
  2. …dass jeder Wirtschaftsplan einer Kirchengemeinde nach seiner Verabschiedung zwei Wochen im Pfarrbüro ausliegt und jedes Gemeindemitglied das Recht hat diesen einzusehen?
  3. …dass, als unsere Gebäudeinfrastruktur geschaffen wurde, zehn mal zehnmal mehr Menschen an Gottesdiensten teilnahmen als heute? St. Albertus wurde z.B. 1958 gebaut, St. Thomas Morus 1967. Der Kirchenbesuch lag 1960 im Bundesdurchschnitt bei 46 %, gegenwärtig, nach Corona, sind es unter 5 %. Erfahrungsgemäß bewegt sich auch die Zahl der kirchlich Aktiven insgesamt kongruent zur Zahl der Gottesdienstbesucher.
  1. …dass vom Pfarrgemeinderat gewählte Vertreter/innen der Ge meinden in den Kirchen-Verwaltungsräten ehrenamtlich Verantwor tung für die Gebäude und Finanzen der Kirchengemeinden über nehmen?
  2. …dass in deutschen Bistümern bereits seit den 1990er-Jahren Pfarr heime, Gemeindezentren und Kirchen geschlossen oder umgewid met werden, da sie in so hoher Zahl nicht mehr benötigt werden und Bistümer und Kirchengemeinden den Unterhalt nicht mehr finanzie ren können?
  3. …dass quasi in allen deutschen Bistümern oft schon seit vielen Jah ren Strukturprozesse im Gange sind, die versuchen, die Kirchenge meinden, trotz stark sinkender Finanzen und Personalquote, hand lungsfähig für die Gegenwart und Zukunft zu machen?
  4. …dass für den Unterhalt und die Betreuung der vielen kircheneige nen Gebäude nicht nur die finanziellen Kapazitäten fehlen, sondern auch die personellen?
  5. …dass es in den ersten Jahrhunderten des Christentums noch keine Kirchengebäude gab? Pfarrheime oder Gemeindezentren gibt es frühestens seit dem 19. Jahrhundert, oft erst seit der Nachkriegszeit.