Vertreibung und Leid für die Zivilbevölkerung
Seit den „Nullerjahren“ verfolge ich die Berichterstattung zum Sudan. Da war der seit vielen Jahren dauernde Konflikt „Nord gegen Süd“, aus dem im Jahr 2011 der Südsudan hervorgegangen ist. Eine kurze Zeit lang gingen die Berichte über Massaker an der Zivilbevölkerung in Darfur durch die Medien. In den Jahre 2018 und 2019 folgten Nachrichten zur Revolution und zum Sturz des langjährigen Machthabers und Diktators Umar al-Baschir, nachdem die Bevölkerung für einen demokratischen Wandel auf die Straßen gegangen war. Ein Bündnis aus Militär, einer paramilitärischen Miliz und Zivilist*innen der Revolution übernahm die Regierung. 2021 putschte ein Bündnis aus Militär und paramilitärischen Kräften, die demokratische Transition misslang, und Zivilist*innen der vorherigen Regierung landeten im Gefängnis.
Das Militär und die paramilitärischen Kräfte stritten seither um die Vorherrschaft, was im Jahr 2023 zum erneuten Ausbruch des Bürgerkriegs führte. Als Finanziers dieses Krieges treten verschiedene internationale Player auf, die im Sudan ihre Interessenskonflikte austragen und um die Vorherrschaft in der Region kämpfen, darunter der Iran, Russland und Saudi-Arabien. Dies sind Staaten, die sich mit "fossilem" Geld finanzieren und somit den Terror im Sudan mit dem Verkauf von Öl und Gas finanzieren.
Die Leidtragenden dieses Bürgerkriegs sind die Menschen der Zivilbevölkerung. Zunächst wurde vor allem die Hauptstadt Khartum entvölkert. Seit Mitte Oktober 2025 erleben die Menschen im Südwesten des Landes, in Darfur, Terror und Vertreibung. In diesem Zusammenhang hat die Stadt Al-Faschir traurige Berühmtheit erlangt. Laut UNHCR drohen Folter in Haft, Plünderungen, Erpressung, Vergewaltigungen und die Rekrutierung von Kindern für bewaffnete Gruppen. Frauen und Mädchen seien sexueller Gewalt ausgesetzt. Zudem gebe es Berichte über grausame Hinrichtungen in der Stadt.
In Folge des Krieges wurden (Stand Juni 2025) 14 Millionen Menschen vertrieben. Die meisten von ihnen sind Binnenvertriebene, andere fliehen in die Nachbarländer Ägypten, Tschad, Südsudan und Uganda.
Dies sind nur kurze Schlaglichter auf den Krieg und Leid im Sudan; weiterführende gut aufbereitete Information finden Sie hier:
https://www.bpb.de/themen/kriege-konflikte/dossier-kriege-konflikte/54699/sudan/
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/migrationskrise-niemand-spricht/
https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_im_Sudan_(seit_2023)
Und wenn Sie diese furchtbaren Nachrichten fassungslos zurücklassen und Ihnen das Gefühl geben, doch eh nichts tun zu können, dann habe ich einen Hinweis für Sie:
Es gibt Organisationen wie z.B. Misereor, die den Vertriebenen und den Hungernden im Sudan und im Südsudan helfen. Ein Link zum Spendenformular ist hier: https://www.misereor.de/spenden/spendenaufruf-nothilfe-sudan-und-suedsudan