Schmuckband Kreuzgang

Gebetszeit per Livestream

Brief Nr. 6

Eingang St. Peter (c) rüdiger torner
Eingang St. Peter
Datum:
Sa. 25. Apr. 2020
Von:
Winfreid Hommel

An alle Frauen und Männer und Kinder, die verbunden sind mit St. Maria Magdalena.
Es gibt ein kleines Licht am Horizont was öffentliche Gottesdienste angeht.  Jedoch wird erst in der nächsten Woche klarer, was die Rahmenbedingungen dafür sind. Und wir werden frühestens am 9. Mai in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Pfarrgemeinderates (wegen der Corona-Auflagen) Klarheit darüber gewinnen, wie diese Möglichkeiten in unserer Pfarrei umgesetzt werden könnten.
Wenn sie Ideen und Anregungen für uns haben, dann teilen sie diese uns bitte mit.
Am Samstag, den 25. April um 18.00 Uhr können wir wieder gemeinsam feiern per Livestream. Aus der St. Peter Kirche in Weinolsheim übertragen wir eine Gebetszeit zum Wochenschluss und zur Begrüßung des Sonntags.
Die Liturgen sind Agnes Hilsendegen und Diakon Norbert Tiegel .
Der Link lautet: https://youtu.be/5uQYJJyhr-Q


Ablauf des Gottesdienstes:
Meine Zeit in deinen Händen
Osterlied Gl 326, 1+2+5 Wir wollen alle fröhlich sein
Lichtruf
Entzünden der Kerzen
am Altar/Hochaltar
Dabei Liedruf 386 Laudate omnes gentes 3 x
Begrüßung Woche mit Veränderungen geht zu Ende
Hymnus
Gebet
Osterbotschaft Lk 24,13-35 Emmauserzählung
Impulse zum Evangelium:
„Sorgen der Jünger“ Was hat mich diese Woche
beschäftigt? Was bewegt mich? Was treibt mich
um? Welche Sorgen habe ich?
KURZE STILLE
„Sie erkannten ihn, als er das Brot brach“
Lied Gl 456, 1 + 2 Herr du bist mein Leben
Fürbitten Liedruf Gl 182 1. Str. mit 2.tem Schluss
Vater unser
Gebet und Segen
Lied G472 Manchmal feiern wir mitten am Tag


Eine Anregung für einen Hausgottesdienst am kommenden Sonntag 26. April:
An diesem Sonntag war die Erstkommunionfeier in Hahnheim geplant.
Die biblischen Lesungen an diesem Sonntag sind:
Apostelgeschichte 2. Kapitel, Verse 14.22 -33;
1.Petrusbrief 1. Kapitel, Verse 17-21;
Johannesevangelium 21. Kapitel, Verse 1-14
Gemeinsames Gebet:
Gotteslob 675 Abschnitt 4 Auferstehung;
Gotteslob 675 Abschnitt 8 Lebendiges Brot
Gotteslob 678 Abschnitt 4 Ehe und Familie
Im Anhang dieser Mail finden sie wie gewohnt „Predigtgedanken“.
WAS UNS VERBINDET. WAS UNS BERÜHRT.


Am Freitag, den 24. April haben wir im Kreis der Familie Herrn Emil Wolf, Eimsheim
beigesetzt. Der Herr schenke ihm den ewigen Frieden und den Familien Trost.


Wir wünschen ihnen allen Gottes Segen. Bleiben oder werden sie gesund an
Leib und Seele. Und wo wir sie unterstützen können, sind wir gerne dazu bereit.
Für die Leitungsverantwortlichen
Winfried Hommel, Pfarrer


Gedanken zum Johannesevangelium Quo vadis – wohin gehst du?
„Ich gehe fischen“, sagt Petrus im heutigen Evangelium. Und die anderen Jünger sagen: „Wir kommen auch mit.“ – Der Alltag hat sie wieder, die Fischer vom See Genezareth.
Das würden wir von uns auch gern sagen: der Alltag hat uns wieder. Denn selbst der graue Alltag bekommt in diesen Zeiten eine helle Farbe. Doch wir werden uns noch gedulden müssen, bis wieder alltägliche Verhältnisse herrschen.
Für die Fischer vom See Genezareth war der Alltag nicht grau, sondern dunkelgrau. Seit dem Karfreitag war Nacht über ihr Leben hereingebrochen. Wenn es im Evangelium heißt: “…in dieser Nacht fingen sie nichts“, dann ist das nicht einfach eine Zeitangabe. Nacht bedeutet die Nacht ihres Lebens. Als sie Jesus begegneten, ging für sie die Sonne auf. Endlich der Messias, der ihrem Leben einen tiefen Sinn geben konnte, von dem sie sich Befreiung, Erlösung vom Joch der Besatzungsmacht versprachen. Ihm folgten sie  begeistert. Jahrelang. Aber Jesus schien am Kreuz gescheitert. Aus und vorbei. Der Traum
geplatzt. Was sollen sie machen? Es blieb ihnen nichts anders übrig, als in ihren Alltag zurückzukehren. Und der war jetzt trister, dunkler als je zuvor.
„Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war“, heißt es im Evangelium. Es war schon das dritte Mal, dass der Auferstandene sich den Jüngern zeigte, sagt am Schluss das Evangelium ausdrücklich.
Der Traum vom Messias, der Befreiung bringt, schien geplatzt. Die Erfahrung, dass Jesus lebt, dass er den Tod überwunden hat, hielten sie erst recht für einen Traum, dem sie nicht trauten. Das war wohl zu schön, um wahr zu sein.
Irgendwie folgte den ersten Erscheinungen des Auferstandenen bei den Jüngern wohl jedes Mal ein Erwachen, das der eigenen Erfahrung nicht traute. Haben wir ihn wirklich gesehen? Lebt er wirklich? Ist das nicht pure Einbildung?
Und auch diesmal, beim dritten Mal, am See Genezareth, erkennen sie ihn erst gar nicht.
„Werft das Netz aus“, sagt Jesus. Die Jünger, deren Netz bei Nacht leer geblieben war, machen es, und sie können es kaum wieder einholen, so voller Fische ist es. Diese Erfahrung weckt Erinnerung: auf sein Wort hin auf den See hinausfahren, das Netz auswerfen, und einen überwältigenden Fang machen – das haben sie schon einmal erlebt, so hat Petrus Jesus kennengelernt. „Geh weg von mir, ich bin ein sündiger Mensch“, hat er damals zu Jesus gesagt. Und der hat ihm keineswegs widersprochen. Aber er hat ihn dennoch zum Menschenfischer gemacht.
„Es ist der Herr“, sagt im heutigen Evangelium Johannes, der als erster den Auferstandenen erkennt. Und sie gehen an Land, wo ihnen Jesus das Mahl bereitet. Ihr Traum lebt wieder. Das Mahl des ewigen Lebens ist bereitet.
„Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit…“ – so würden wir gern in der Gemeinschaft der Gläubigen singen. Und so können wir auch in der Gemeinschaft der Gläubigen singen, auch wenn wir Gemeinschaft derzeit nicht so erfahren dürfen, wie sonst. Wir sind und bleiben immer in Gemeinschaft, auch wenn wir allein singen und beten. Keiner von uns kommt auf die Idee, das Vaterunser umzuformulieren, keiner spricht: Vater mein im Himmel… mein tägliches Brot gib mir heute, und vergib mir meine Schuld…“. Nein, so beten wir nicht, wir beten: Vater unser…unser tägliches Brot gib uns heute, und vergib
uns unsere Schuld… Auch im stillen Kämmerlein sind Betende immer mit Betenden verbunden.
„Quo vadis – wohin gehst du?“ Die Legende erzählt, dass Petrus vor der Christenverfolgung in Rom fliehen wollte, um sich zu retten. Auf der Flucht begegnet er Christus und fragt ihn: Wohin gehst du? Christus antwortet. Ich gehe nach Rom, um mich dort erneut kreuzigen zu lassen. Daraufhin kehrt Petrus um und geht nach Rom zurück. Dort wird er gekreuzigt.
Die österliche Begegnung mit dem Auferstandenen bringt ein Licht in das Leben, das nichts und niemand auslöschen kann. Gleichwohl führen Wege der Nachfolge auch immer wieder durch dunkle Zeiten. Quo vadis – wohin gehst du? Die Frage richtet sich an jede und jeden. Möge uns die Gnade gegeben sein, wie Petrus zu sprechen: Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.