Die Kirche St. Peter Weinolsheim ist ein 1727 erneuerter barocker Saalbau mit einem dreiseitig geschlossenen Chor, die gotisch-barocke Nachfolgerin sicher einiger Vorgängerinnen seit dem 8. Jhdt. Massive römische Fundamente durchziehen die Grundmauern. Hier stand wohl bereits ein gallo-römisches Heiligtum. Eine Kirche wird schon um 1200 in den Besitzbüchern der Abtei Weissenburg für das 9. Jhdt. erwähnt, die bei der Kirche einen großen Meierhof besaß.
Aus alter Zeit gibt es noch Zeugen um die Kirche. Zum einen sind Sockelreste in der Ostseite des Chores und der Nordwestseite am Eingang im Fels erkennbar. An der Nordwand befindet sich ein fränkischer Steinsarkophag. Links an der Mauer zum Pfarrhaus steht eine alte Sandsteingrabplatte, die zweimal verwendet wurde: Einmal für Gudela, die Gattin des Berthelin, genannt Barfuszen, die am 6.2.1378 gestorben ist und dann für den ehrwürdigen Johannes Veldeshalp aus Uelversheim, der in Weinolsheim Pfarrvikar war und am 29.8.1443 starb.
Der barocke Hochaltar ist 1720 entstanden und ruht auf dem gotischen Steinaltar, der mit seiner Reliquiennische gut zu erkennen ist. Der Altar ist mit zwei, von einem anderen, größeren Altar stammenden und seitenverkehrt angebrachten geschnitzten Deckungsengeln geschmückt. In der Altarnische unter einer Muschel der Kirchenpatron, Petrus mit dem Schlüssel. Gesäumt von zwei nachgegossenen Figuren in weißem Lack und Blattgold, rechts der Apostel Paulus mit dem Schwert, links Petrus mit umgedrehtem Kreuz, auf dessen Balken ein Hahn steht. In der Altarkrönung schwebt in goldenes Licht getaucht eine geschnitzte Taube, Symbol des Heiligen Geistes. Bei der Renovierung 1983 wurden die Altäre abgebeizt und nur mit der Blattvergoldung geziert.
Aus gotischer Zeit stammt die Tabernakelnische, links im Chor, mit dem Relief eines Christuskopfes und der Jahreszahl 1408. Der alte gotische Taufstein mit eingemeißeltem Petrusschlüssel und Steinmetzzeichen steht links am Eingang der Kirche als Weihwasserbehälter. Aus gotischer Zeit stammt auch das feine Kreuzrippengewölbe der Sakristei.
Der Zelebrationsaltar in der Mitte des Chorraumes wurde 1983 von der Schreinerei Schenk neu geschnitzt. Links im Chorraum an der Wand steht ein schöngeschnitzter Rokkokokonsoltisch. Der spätbarocke Marienaltar im nördlichen Winkel von Schiff und Chorraum birgt eine neuere geschnitzte Marienfigur.
Im Chorbogen die Wappen Bischof Lothars Franz von Schönborn (1695-1729) und von Papst Klemens XII. (1730-1740) die noch aus dem Barock stammen. Die weiteren Malereien wurden 1931 von den Gebrüdern Schilling aus Uelversheim angefertigt. Im Chorbogen rechts, Taube und Ölzweig, das Wappen Pius XI. und links die Mainzer Domkirche auf Fels, das Wappen von Bischof Ludwig Maria Hugo. Das große Deckengemälde, ein Kreuz aus Blutstropfen, in dessen Mitte das Lamm auf dem Buch mit dem sieben Siegeln ruht. An der Seite zum Chor die 'Ecclesia victrix', die siegende Kirche: links Petrus mit Patriarchatskreuz und Schlüssel, rechts die Frau mit Kelch und Kreuz. Auf der Orgel zugewandten Seite ist die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt, der Vater mit Mitra, der Sohn mit Königskrone, der Heilige Geist in Gestalt einer Taube.
Auf der Empore steht die 10-registrige Orgel der Orgelbaufamilie Onimus aus dem 18. Jahrhundert. Rechts von ihr an der Wand die Figur der heiligen Teresia von Avila und links die Figur des heiligen Johannes vom Kreuz. Die Kirchenfenster, einfach und buntem Rand im Schiff, ganz bunt im Chor, stammen aus dem Jahr 1875 und wurden damals für 2188 Mark angeschafft.
Die Kirche hat keinen Glockenturm, sondern einen Dachreiter, in dem drei Glocken aus Bronze hängen: St. Petrus, Ton a, 300 kg (1950); Maria, Ton c, 212 kg, (1950); Schutzengel, Ton d, 150 kg, (1930).
Weinolsheim verfügt zudem über ein Pfarrzentrum. Es ist die renovierte alte Schule mit Gruppen- und Jugendräumen, schönem Innenhof und einer zum Pfarrsaal umgebauten Scheune.
Das Pfarrhaus in der Kirchgasse 4, wurde 1740 gebaut. Dort ist das Pfarrbüro. Der Platz um die Kirche und vor dem Pfarrhaus in Weinolsheim dient dem Pfarrleben beim Pfarrfest und beim Familiensonntag.