... lautet ein Text von Romano Guardini (1885 - 1968), der ganz in unserer Nähe, in Heppenheim, als Kaplan gewirkt hat. Der Text ist dem Pauluskalender 2021 entnommen.
Die Heiligen und wir
Wir finden von den frühesten christlichen Zeiten an eine lebendige Beziehung der Glaubenden zu jenen, die sich auf Erden in besonderer Weise als Freunde Gottes erwiesen haben, den Heiligen.
Und zwar ist diese Beziehung sehr mannigfaltig.
Auf den ersten Blick scheint sie ganz in der Bitte um Hilfe zu bestehen.
Neben der Bitte tritt aber auch das Lob hervor: die Freude an dem echten und frommen Leben der Heiligen.
Sie sind Zeugen der Erlösung. Die Heiligen können auch eine besondere Bedeutung für die Weise erhalten, wie der Einzelne sein Leben führt.
Was aber im tiefsten zu den Heiligen führt, ist doch wohl einfach der Wunsch, bei ihnen zu sein.
Das Hochfest Allerheiligen wurde vor über 1.000 Jahren – im Jahr 835 - von Papst Gregor IV. festgelegt, um alle Heiligen zu ehren, bekannte wie unbekannte.
Sind Sie in Ihrem Leben schon einmal einer Heiligen, einem Heiligen begegnet?
Vielleicht fällt Ihnen ja der eine oder andere ein, der gut zu Ihnen war, der die Welt einen Moment lang zum Leuchten brachte. Menschen, die hilfsbereit waren, ohne viel Aufhebens davon zu machen, und die auch kein Problem hatten, in Diskussionen zu ihrer christlichen Überzeugung zu stehen. Menschen, die geduldig vermitteln, Versöhnung suchen und erfahrenes Unrecht vergeben.
Und wahrscheinlich fallen jedem von uns spontan ein paar bekannte Heilige ein:
Jetzt im November denken wir vermutlich zunächst an den heiligen Martin oder die heilige Elisabeth, oder dann im Dezember an den heiligen Nikolaus.
An Allerheiligen werden sie alle geehrt, die Heiligen, die kaum oder gar nicht bekannt sind und diejenigen, die sich auch in unserern Gottesdienstordnungen, im Pfarrblatt, immer finden und die groß im Heiligenkalender stehen.
Wir denken an unsere Vorbilder im Glauben und im Leben oder gute Taten der Menschen, an den Mut und an die Liebe, die sie gegeben haben. Und wir erinnern uns daran, dass auch unser Handeln Spuren hinterlässt.