Mitteilungen 06/21

Mitteilungen aus der PG (c) PG Heusenstamm
Mitteilungen aus der PG
Datum:
Fr. 7. Mai 2021
Von:
KKH/noh

Mütigkeit

Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Mütigkeit. Ein Kunstwort aus „müde“ und „wütend“. Darauf bin ich vor kurzem gestoßen und seitdem geht es mir nicht mehr aus dem Kopf: Mütigkeit. Genauso empfinde ich meine Stimmungslage zeitweise. Und ich habe den Eindruck, nicht nur mir geht es so. Zuerst hat das mit Corona zu tun. Diese Pandemie macht uns mürbe. Wer hätte gedacht, dass wir ein zweites Osterfest unter Coronabedingungen feiern. Dass das Homeoffice endlos scheint. Dass Eltern wegen Kita und Schule im Dauerstress sind. Dass Kinder und Jugendliche unter Bedingungen leben, die ihrer Entwicklung alles andere als guttun. Zwischen Hoffen und Bangen gehen die Tage dahin und über allem liegt ein Grauschleier. Und die besagte Mütigkeit. Viele sind müde, aber auch wütend: Über die ganze Situation. Über die Politiker. Über verpasste Impfchancen. Über Mitmenschen, die zu lasch oder zu rigide sind. Über, über, über …

Mütigkeit liegt auch über unserem Glaubensleben. Ich merke das selbst. So sehr ich mich freue, dass wir Präsenzgottesdienste feiern können. So vieles ist eintönig – im wahrsten Sinne des Wortes: Ohne Gemeindegesang! – und grau geworden. Viele Menschen, die früher dabei waren, fehlen. Die Musik, die Freude, die Unbefangenheit – alles scheint so weit weg. Aber ich spüre natürlich eine noch viel tiefer liegende Mütigkeit: Wir sind in einem großen Umbruch. Die Kirche verändert sich. Traditionen brechen weg. Viele treten aus. Der Streit innerhalb der Kirche reicht bis in das Bischofskollegium hinein. Die

Zusammenlegung der Gemeinden zu größeren Einheiten wird nicht ohne Verletzungen abgehen. Das macht viele wütend und Schuldzuweisungen bleiben nicht aus: Die gedankenlosen Menschen, die Pfarrer, die Bischöfe, der Papst, Rom …

Was hilft in dieser Situation? Zunächst einmal: Sich nicht auf all das Negative zu fixieren und zu resignieren. Wer in dieser Negativschleife nämlich drin bleibt, dessen Mütigkeitspegel steigt und steigt. Es ist immer wieder entscheidend, die Perspektive zu wechseln und von da das Ganze anzuschauen. Dann werden wir Anderes sehen, das Mut macht, Zuversicht vermittelt. Dafür muss ich mich aber bewegen: körperlich – wir wissen, wie gut das dem Körper tut! – aber auch geistig.

Und da haben wir als glaubende Menschen gar keine so schlechten Karten. Seit der Aufersteh-ung Jesu haben wir die Zuversicht, dass das Leben Gottes stärker ist als alle Mächte des Todes und der Dunkelheit. Wir dürfen uns verbunden wissen mit dem, der von sich sagt: „Ich lebe und auch ihr sollt leben!“

Und Er sendet uns seinen Heiligen Geist! Das feiern wir bald an Pfingsten. Der Gottesgeist reißt heraus aus Mütigkeit und Resignation. Selten war es wichtiger, um diesen Geist und Beistand zu beten:

Komm Tröster, der die Herzen lenkt, / du Beistand, den der Vater schenkt; / aus dir strömt Leben, Licht und Glut, / du gibst uns Schwachen Kraft und Mut.“

Martin Weber, Pfr.

Pfarrbüro geschlossen

Das Pfarrbüro St. Cäcilia ist vom 31.Mai bis 6.Juni 2021 geschlossen.

 

In eigener Sache: Pfr. Anton Sauer

Auf Grund einer Anfrage und Bitte des Bischöflichen Ordinariats werde ich für ein Vierteljahr an den Wochenenden Gottesdienste in meiner Heimatgemeinde Rockenberg (Wetterau) übernehmen, weil die Pfarrstelle dort bis August vakant ist. Deshalb werde ich in dieser Zeit in den Gottesdiensten hier in Heusenstamm weniger präsent sein können als bisher.

2019 hat unser Bischof von einer Kirche geschrieben, die (auch ihre personellen Resourcen) teilt. In diesem Sinn verstehe ich meinen Aushilfsdienst bis August.

Pfr. Anton Sauer

 

Maiandachten

Der Mai ist ein von der Natur verwöhnter Monat. Die Pflanzen gedeihen und wachsen, die Gärten beginnen zu erblühen, die Wälder sind wieder grün, die Temperaturen verwöhnen uns. Nicht ohne Grund hat unsere Kirche diesen Monat in besonderer Weise der Gottesmutter Maria geweiht. Denn von ihr geht die höchste Fruchtbarkeit aus. Sie hat uns den Erlöser geboren. In ihrem Ja- Wort zeigt sich, wie „Christ–sein“ geht. Ja noch mehr: In ihrem Ja- Wort ist sie Urbild der Kirche. Gleichzeitig ist sie unsere Fürsprecherin bei Gott und zugleich die Schwester der Menschen geblieben. In unseren Maiandachten schauen wir hin auf Maria und staunen über das, was sie uns sagen kann. Der heilige Bernhard von Clairvaux, ein großer Marienverehrer, dem das wunderschöne Lied „Salve Regina“ zugesprochen wird, hat einmal das Wort geprägt: „De Maria nunquam satis“. Frei übersetzt: Über Maria kann man nie genug sagen. Sie ist eben vielfältig wie der Mai in seinen vielen Aspekten.

Herzliche Einladung deshalb zu den Maiandachten!

 

Pfingstkollekte Renovabis

Die Kollekte am Pfingstwochenende, 22. und 23. Mai, kommt Renovabis zu Gute.

Herzlichen Dank für Ihre Spende.

 

Dreifaltigkeitssonntag – Weihe von Brot + Salz

Nach alter Tradition werden in allen Gottesdiensten am 29. und 30. Mai Brot und Salz geweiht.

Gerne können Sie sich einen kleinen Becher mit nach Hause nehmen. Vielen Dank für Ihre Spende.

 

Jährlicher Pfarrbrief

Bald kommt er wieder heraus: Der neue Pfarrbrief, der in alle Haushalte geht. Diesmal soll es ein Pfingstbrief sein, der unter dem Motto „be – geistert“ steht. Ab dem Wochenende 14. - 16. Mai wird er zum Abholen bereitliegen und wir danken schon jetzt allen, die wieder mithelfen unseren Pfarrbrief in alle Haushalte in Heusenstamm zu bringen.

 

Eritrea Hilfe

Vor einigen Wochen ist Heinz Schiedhering verstorben. Unter großer Anteilnahme haben wir von ihm Abschied genommen. Bis zuletzt hat sich Heinz Schiedhering für Eritrea und die Menschen dort eingesetzt. Noch im Krankenhaus und in seinen letzten Lebenstagen war ihm das sehr wichtig. Deshalb soll „sein“ Projekt weitergehen. Und Gott sei Dank gibt es da viele Mitstreiter. In einer der nächsten Kirchenblättchen werden sie das auch so vorstellen.

Spenden können weiter auf das Konto Katholische Kirche Maria Himmelskron, Eritrea, IBAN DE87 5019 0000 4103 2979 96 überwiesen werden.

 

Pastoraler Weg

Wie es bei allen Prozessen ist: Wenn der Flaschenhals enger wird und die Entscheidung ansteht, bewegt sich noch einmal sehr viel. So gab es in den vergangenen Wochen auf vielen Ebenen Diskussionen darüber, welche größeren Einheiten zukunftsfähig sind. Bei einer ersten Abstimmung im November votierte der PGR für eine Kooperation mit Dietzenbach und Rödermark. Nachdem Rödermark aber sehr deutlich signalisiert hat, dass es kein Interesse an einer solchen Lösung hat, blieben Heusenstamm und Dietzenbach übrig. Es gab viele sehr gute Gespräche und Begegnungen.

Schon sozialräumlich passen beide Gemeinden gut zusammen. Beide liegen am Rand ihrer Dekanate, haben kurze Wege zueinander und - so der Tenor der Gespräche – könnten sich auch in ihrer Verschiedenheit ergänzen. Nichtsdestotrotz gab es im Laufe des Prozesses zunehmend Bedenken. Ob die Verbindung Heusenstamm- Dietzenbach „nicht zu kurz gesprungen ist“? Die demographische Entwicklung geht dahin, dass bis zum Jahr 2030 die Katholikenzahl in unserer Region deutlich sinken wird. Außerdem ist es sinnvoll, in den neuen Pfarreien ein größeres Team von Hauptamtlichen zu haben. So ist es möglich, Aufgaben besser zu verteilen und Schwerpunkte zu setzen. Das waren im Endeffekt die Hauptgründe für die Mehrheit des PGR schließlich doch für eine größere und mutmaßlich zukunftsfähigere Lösung zu votieren. Möglicherweise mit Mühlheim und Obertshausen-Hausen. Allerdings ist es der ausdrückliche Wunsch des PGR Heusenstamm, dass dabei auch Dietzenbach mit einbezogen wird.

Das letzte Votum wird die Dekanatsversammlung vor den Sommerferien treffen und dem Bischof zur endgültigen Beschlussfassung vorlegen.

 

Christi Himmelfahrt und Fronleichnam

Es ist schon Tradition, dass der Gottesdienst der Pfarrgruppe am Tag Christi Himmelfahrt (13. Mai) um 10.00 Uhr in Rembrücken auf dem Dorfplatz stattfindet.

Fronleichnam (3. Juni) feiern wir in diesem Jahr in einem Freiluftgottesdienst um 10.00 Uhr vor der Kirche St. Cäcilia.

Ob an beiden Feiertagen eine Prozession stattfinden kann, entscheiden wir kurzfristig und in Abhängigkeit der Pandemielage.

 

Lesetipp: Ulrich L. Lehner: Gott ist unbequem

Ulrich L. Lehner, ein Deutscher, der in Amerika Theologie unterrichtet, hat dieses – zugleich provozierende und profunde - Büchlein geschrieben. Er konstatiert, dass das westliche Christentum in den Augen der meisten Zeitgenossen schlicht und einfach stinklangweilig ist. Den Grund dafür sieht Lehner in einem „weichgespülten Gottesbild“. Der biblische Gott der Liebe, Wahrheit und Gerechtigkeit ist zu einem Kuschel- und Wohlfühlgott geworden. Der fordert uns nicht mehr heraus, sondern bestätigt und nur noch. Vor diesem Gott gehen wir nicht mehr auf die Knie; vor so einem Gott verlernen wir das Staunen und das Erschrecken. Wenn der Glaube wieder eine Bedeutung gewinnen soll, dann nur, wenn wir wieder zu einem rechten Gottesbild und zur Anbetung zurückkehren. Johannes Hartl schreibt im Vorwort: „So ist diesem Buch energischer Widerspruch zu wünschen. Es predigt das Gegenteil des Kurses, auf dem die westliche Christenheit unterwegs ist. Es soll, darf und muss anecken. Wer sich an seinen Aussagen nicht stößt, ist innerlich schon stumpf geworden für die Provokation Gottes. Dass es ihn überhaupt gibt und nicht der Mensch Maß aller Dinge ist. Dass dieser erhabene, ungezähmte Gott die Wahrheit selbst ist. Die Wahrheit ist nicht immer nett. Doch sie macht frei.“