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Sonntag der Weltmission am 24. Oktober

Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun!

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Datum:
So. 24. Okt. 2021
Von:
Andreas Löhr

Dieses Zitat aus dem Galaterbrief (Gal 6,9) ist  das Motto des diesjährigen Weltmissionssonntags.
Das Beispielland der missio-Aktion ist in diesem Jahr der westafrikanische Staat Nigeria.
Hier einige Informationen von missio zu Nigeria und den dortigen missio-Projektpartnern:

"Nirgendwo auf der Welt leben so viele Christen und Muslime in einem Staat vereinigt wie in der westafrikanischen Nation.
Die Größe der Religionsgruppen ist in Nigeria eine hochemotionale und politische Frage - deshalb wird die Religionszugehörigkeit seit 1963 vom Staat nicht mehr erfasst.
Unterschiedlichen Quellen zufolge sind heute jeweils 40 bis 50 Prozent der Nigerianer Christen oder Muslime, bis zu 10 Prozent Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen.
Religion spielt für die Menschen in Nigeria eine übergeordnete Rolle.  Schnell werden Konflikte allein unter diesem Aspekt gedeutet. Dabei liegen die Ursachen oft woanders. Interreligiöse Initiativen setzen auf Dialog, gemeinsame Konfliktlösungen und sprechen sich gegen den Missbrauch der Religion aus.
Nigeria ist eines der vielfältigsten Länder der Welt. Der multireligiöse Vielvölkerstaat mit etwa 200 Mio. Einwohnern  zeichnet sich durch unerschöpflichen kulturellen Reichtum und große religiöse Spiritualität aus. Er ist einer der größten Erdölproduzenten Afrikas und neben Südafrika größte Volkswirtschaft des Kontinents.
Dennoch lebt die große Mehrheit der Nigerianer in bitterer Armut. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, Korruption hat gravierende Züge angenommen. Verteilungskämpfe entladen sich in gewaltsamen Konflikten, sind zunehmend ethnisch-religiös gefärbt.
Islamistische Gruppen wie Boko Haram verbreiten Terror. Überfälle und Entführungen nehmen stark zu.
Der Staat versagt dabei, die Ressourcen gerecht aufzuteilen und seine Bürger zu schützen.
Nigeria ist vor allem für Negativschlagzeilen bekannt. Schnell ist in dem Land, in dem annähernd so viele Christen wie Muslime leben, von „Religionskrieg“ die Rede.
Die Ursachen vieler Konflikte sind vielschichtig und reichen weit zurück.
Die britische Kolonie Nigeria erlangte 1960 die Unabhängigkeit. In der am kolonialen Reißbrett geschaffenen Nation leben rund 400 ethnische Gruppen. Die größten sind die Hausa Fulani im Norden, die Yoruba im Südwesten und die Igbo im Osten.
Nach der Unabhängigkeit 1960 lag die politische Macht im Norden. Dadurch fühlten sich die Völker im Süden benachteiligt. Konflikte waren absehbar. Im Bürgerkrieg in Biafra (1967-1970) kamen nahezu zwei Millionen Menschen um. Zivile Regierungen und Militärherrschaft wechselten sich ab. Viele Konflikte blieben bestehen.
Seit Rückkehr zur Demokratie 1999 flammen sie besonders im „Mittleren Gürtel“ auf. Dort mischen sich viele kleine Volksgruppen und die beiden großen Religionen. Hier trifft der überwiegend muslimische Norden auf den mehrheitlich christlichen Süden.
Zu Spannungen kommt es immer wieder durch eine Klausel in Nigerias Verfassung. Danach genießen Einheimische Privilegien, die ihnen einen besseren Zugang zu Bildung, Stellen in der Verwaltung und politischen Ämtern sichern. Zugezogenen werden diese Rechte verwehrt – selbst, wenn sie seit Generationen an einem Ort leben.
Diese Ungleichbehandlung entlädt sich regelmäßig in Auseinandersetzungen wie in der Stadt Jos im Bundesstaat Plateau, wo die einheimischen Gruppen mehrheitlich Christen und die Zugezogenen Muslime sind. Immer wieder nutzen Politiker Konflikte entlang ethnisch-religiöser Trennlinien für ihre Machtinteressen, besonders vor Wahlen. Auch der Streit um Land und Wasser endet oft in Gewalt. Bei Konflikten zwischen halbnomadischen Viehhirten der muslimischen Fulani und ortsansässigen Bauern, meist Christen, sind Tausende Menschen gestorben.
Nigeria ist ein säkularer Staat. Dennoch führten die zwölf nördlichen Bundesstaaten ab 1999 die Scharia ein. Obwohl sie offiziell nur für Muslime gilt, schürte dies Angst und Misstrauen zwischen Christen und Muslimen. Das islamische Recht sieht drakonische Strafen wie Steinigungen vor. Bislang sind solche Strafen in höherer Instanz auf - gehoben worden.
Trotz vieler Spannungen lebt die überwiegende Mehrheit von Christen und Muslimen friedlich zusammen. Und Stimmen, die die Ursachen von Konflikten benennen und vor einem Missbrauch der Religion warnen, melden sich zu Wort.
So weist der katholische Erzbischof Ignatius Kaigama seit Jahren auf die tatsächlichen Ursachen der Konflikte hin und sucht intensiv den Dialog mit muslimischen Führern. Durch seine Initiative entstand das Dialog-, Versöhnungs- und Friedenszentrum (Dialogue-, Reconciliation and Peace-Centre), in dem sich regelmäßig Gruppen treffen, die früher verfeindet waren. Heute suchen sie gemeinsam nach Lösungen für Konflikte, bevor sie eskalieren. 
Im Rahmen der missio-Aktion waren Erzbischof Ignatius Kaigama und der muslimische Emir von Wase gemeinsam zu Gast in Deutschland. Einige beeindruckende Bilder dieses Besuchs finden Sie hier.
Auch in der Damietta-Friedensinitiative und dem Women‘s Interfaith Council (Interreligiöser Rat der Frauen) haben sich viele Gruppen in interreligiösen Dialoggruppen zusammengeschlossen.
Menschen, die von der Gewalt am meisten betroffen sind, arbeiten heute gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben. Immer mehr junge Leute wollen Veränderung. Tausende demonstrierten jüngst im ganzen Land gegen Polizeigewalt und gegen Gewalt gegen Frauen. Interreligiöse Initiativen schlossen sich ihnen an. Mit seinen vielen mutigen Menschen hat Nigeria das Potenzial, zu einem bei - spielhaften multireligiösen Staat im Herzen Afrikas zu werden. Der interreligiöse Dialog kann dabei eine entscheidende Rolle spielen."  Einen sehr informativen Kurzfilm zur Arbeit der Interreligiösen Friedensinitiviativen finden Sie hier.
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