Doch Zuckmayers Werk ist darauf nicht zu reduzieren. Stücke wie „Schinderhannes“ (1926) und „Der Hauptmann von Köpenick“ (1931) machen ihn schon vor 1933 zu einem der am meisten gespielten sozialkritischen Autor in Deutschland, bevor die Nazis ihm und seiner Familie ein Exil aufzwingen, das Zuckmayer auf einer von ihm und seiner Frau bewirtschafteten Farm in den USA verbringt.
Sein Spätwerk, beginnend mit „Des Teufels General“ (1946), „Gesang im Feuerofen“ (1950) und „Das kalte Licht“ (1955), kreist in Auseinandersetzung mit den Nazi-Verbrechen um existentielle Fragen wie Schuld und Verantwortung, denen Zuckmayer auch immer stärker eine religiöse Dimension abzugewinnen weiß. Unter theologischem Interesse besonders wichtig ist eine späte Erzählung wie „Die Fastnachtsbeichte“ (1959) sowie Zuckmayers Briefwechsel mit dem großen protestantischen Theologen Karl Barth, 1977 veröffentlicht unter dem Titel „Späte Freundschaft“.
Der Kurs wagt einen „neuen Blick“ auf Zuckmayer über den Horizont des „Fröhlichen Weinbergs“ hinaus.