Sinnerfüllt oder nicht sinnerfüllt?

Provokationen aus der empirischen Sinnforschung

Datum:
Termin: Donnerstag, 17.12.15 - 10:00 - Freitag, 18.12.15 - 16:00
Art bzw. Nummer:
K 15-26
Ort:
Tagungszentrum Schmerlenbach
Schmerlenbacher Straße 8
63768 Hösbach
Die Persönlichkeitspsychologin Tatjana Schnell hat mit Ihren Studien zur „Psychologie des Lebendssinns“ Pionierarbeit geleistet:

 

  • Was trägt uns heute?
  • Aus welchen Quellen speist sich der Lebenssinn der Deutschen?
  • Welche Rolle spielen dabei Religion und Religiösität?

 Dabei nennt Sie vier Merkmale, die ein als „sinnvoll“ beschriebenes Leben charakterisieren:

  • Bedeutsamkeit: Was ich tue, ist mir wirklich wichtig!
  • Richtung/Orientierung: Was will ich?
  • Zugehörigkeit: Wem fühle ich mich verbunden?
  • Kohärenz: Passt das, was ich tue, zusammen?

Sie hat empirisch 26 Lebensbedeutungen ermittelt, an denen Menschen ihr Leben ausrichten. Dabei sind diese Lebensbedeutungen im Unterschied zu normativen Werthaltungen eher als „Sinn im Vollzug“ zu beschreiben. Lebensbedeutungen sind tatsächlich gelebte Werte. Eine Skalierung dieser Lebensbedeutungen verhilft zu einem „Gradmesser“ von Sinnerfüllung. Sinnerfüllung wiederum ist eine andere Kategorie als Glück und durchaus nicht immer mit angenehmen Gefühlen oder einfacher Lebenspraxis verbunden.

Es wundert nicht, dass dabei Religiösität und Spiritualität wichtige Bausteine sind.

Was aber provoziert, ist die empirische Beobachtung, dass etwa 1 Drittel der deutschen Bevölkerung als sogenannte „existentiell indifferent“ zu beschreiben ist. Diese Menschen erfahren ihr Leben nicht als sinnerfüllt. Gegen alle Erwartungen erleiden Sie deshalb aber weder eine „Sinnkrise“ noch eine allgemeine Lebenskrise.