Trauernde Menschen seelsorglich begleiten | Neuer Beginn: 26.-28.02.2024!

Große Basisqualifikation zur Trauerbegleitung nach "Trauer erschließen"

Datum:
Termin: Montag, 26.02.24 - 10:00 - Mittwoch, 28.02.24 - 16:00
Art bzw. Nummer:
K 23-29, 6 Abschnitte
Ort:
Wilhelm-Kempf-Haus
Wilhelm-Kempf-Haus 1
65207 Wiesbaden-Naurod

Die Begegnung mit trauernden Menschen ist eine zentrale Aufgabe des seelsorglichen Handelns. Dabei kann man zwischen punktuellen Trauerbegegnungen zum Beispiel im Kontext von Bestattungen und einer prozesshaften Trauerbegleitung wie sie beispielsweise in einer Trauergruppe oder in einer längerfristigen Einzelbegleitung geschieht, unterscheiden. 

In beiden Kontexten kann es aufgrund der Schwere der Verlustsituation und auf dem Hintergrund der veränderten Bedingungen, unter denen Menschen heute mit Sterben, Tod und Trauer umgehen, zu erhöhten Anforderungen an die Seelsorgerinnen und Seelsorger kommen. Andererseits ist festzustellen, dass sich die Trauerforschung in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark entwickelt hat und mittlerweile viele Formen von Trauerbegleitung etabliert sind. Davon kann die Trauerpastoral profitieren. 

Unter diesen Voraussetzungen möchte der Kurs zur Qualifizierung des eigenen Handelns in der Begegnung mit Trauernden und im Gesamt der Trauerpastoral beitragen. Er möchte dazu befähigen, trauernde Menschen in unterschiedlichen Trauerprozessen – auch bei Verlusten mit erhöhten Risikofaktoren - angemessen und seelsorglich professionell zu begleiten sowie Menschen in komplizierten Trauerverläufen unter Berücksichtigung der Grenzen der eigenen Profession zu stabilisieren. 

Der Kurs möchte die eigenen seelsorglichen Kompetenzen für die Begleitung von trauernden Menschen weiter entwickeln und mit den Erkenntnissen und der Methodik des Modells „Trauer erschließen“® verknüpfen. Dieses Modell wurde vor 30 Jahren von Dr. Ruthmarijke Smeding auf der Basis von Forschung und Praxiserfahrungen begründet und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Es ist ein weltanschaulich neutrales Modell, das jedoch ganzheitlich ausgerichtet ist und alle Dimensionen der Trauer (physisch, sozial, spirituell, psychischemotional und mental) berücksichtigt. Das Modell zielt insbesondere darauf ab, trauernde Menschen in ihrer Eigenkompetenz und beim Einsatz ihrer Ressourcen im Umgang mit dem persönlichen Verlust zu unterstützen.  Das Modell „Tauer erschließen“ mit all seinen Bezügen zu Erkenntnissen aus der Trauerforschung und Trauerbegleitung sowie das Vertrautwerden mit den Methoden, die Frau Smeding zu dem Modell entwickelt hat, bilden einen durchgängigen Schwerpunkt des Kurses.

Frau Smeding hat ihr Modell in den zurück liegenden Jahrzehnten international und in Deutschland vielfach auch in kirchlichen Kontexten geschult. Dabei hat sich die hohe Anschlussfähigkeit an diakonische Pastoralkonzepte und individuelle seelsorgliche Begleitmodelle gezeigt.  

Zentrale Inhalte und Elemente des Kurses sind:  

  • das Modell „Trauer erschließen“, die Gezeiten der Trauer und seine methodischen Aspekte wie GesprächsErschließen® und andere Erschließungsformen
  • biografisches Arbeiten und eigene Erfahrungen mit den Erschließungsformen von „Trauer erschließen“
  • ein Kursmodul mit Dr. Ruthmarijke Smeding mit den Schwerpunkten Supervision, „biografisches Arbeiten“ und „neue Entwicklungen in der Trauerforschung“
  • reflektiertes Begleiten von Trauer und systemische Wirkung von Trauer (Auswirkungen der Beziehung, der Todesart, des Alters und der individuellen Lebenssituation)
  • seelsorgliche Begleitung zwischen Tod und Bestattung: Abschied, Kondolenzgespräch, Bestattung als Übergang
  • Umgang mit erschwerter Trauer, Abgrenzung zwischen Trauerbegleitung und Therapie; Vernetzung im beruflichen Kontext
  • organisatorische, kulturelle und religiöse Aspekte der Trauerbegleitung: Formen der Begleitung in Einzel- und Gruppenkontexten, Berücksichtigung von kulturellen und religiösen Hintergründen, Kooperation von Haupt- und Ehrenamt
  • Rituale: anthropologische Bedeutung und Möglichkeiten kirchlicher Ausdrucks- und Bewältigungsformen in der Postmoderne
  • Spiritualität als Grunddimension des menschlichen Daseins: Zugänge und Berücksichtigung in punktuellen Trauerbegegnungen und seelsorglichen Begleitprozessen
  • Spirituelle Kommunikation im Rahmen einer seelsorglichen Begleitung (als Fachmann dafür ist Karl-Heinz Feldmann angefragt)
  • biblische Aspekte und Verkündigung: biblische Rede von Verlust, Trauer, Ohnmacht und Anklage in Korrelation mit den Erfahrungen und Bewältigungsprozessen der Menschen heute
  • beruflich-persönliche Reflexion: eigene Erfahrungen im Umgang mit Sterben, Tod und Trauer, spirituelle Deutungen, individuelles Seelsorgeverständnis, eigene Strategien im Umgang mit belastenden Situationen
  • 3 Zwischentreffen in regionalen Gruppen mit kollegialer Praxisberatung, persönlich-beruflicher Reflexion, Fallarbeit und Übungssequenzen
  • Vertiefungsaufgaben zwischen den Kursmodulen (Literaturstudium, Fallarbeit)

Der Kurs orientiert sich insgesamt an den Standards für die große Basisqualifikation des Bundesverbandes Trauerbegleitung e.V. Es gibt zwei Zertifizierungsmöglichkeiten.

Für den Erwerb eines TPI – Zertifikates sind zusätzlich zu den oben genannten Punkten erforderlich:

  • eine eigene schriftliche Darstellung und Beschreibung des Modells „Trauer erschließen“ (ca. 8 – 10 Seiten)
  • der Nachweis über die Grundbefähigung in der Methodik „GesprächsErschließen®“

Für den Erwerb eines Zertifikates zur Bestätigung einer Qualifizierung nach den Kriterien für die Große Basisqualifikation des Bundesverbandes Trauerbegleitung e.V. sind noch einmal zusätzlich erforderlich:

  • eine Abschlussarbeit, die zusätzlich zur Beschreibung des Modells „Trauer erschließen“ (siehe oben, ca. 8-10 Seiten) in einem zweiten Teil folgende Inhalte hat: Einordnen des Modells und seiner Methodik in das eigene Seelsorgeverständnis, Auswertung eines Projektes zum Modell „Trauer erschließen“ bzw. einer Implementierung von „Trauer erschließen“ – es geht jeweils darum, exemplarisch die Umsetzung des Modells in die pastorale Praxis aufzuzeigen (ca. 12 - 15 Seiten)
  • Kolloquium über zentrale Erkenntnisse der Abschlussarbeit – Die aktuelle Form dafür ist ein ganztägiges kollegiales Fachforum, in dem mehrere Abschlussarbeiten auf der Basis des Modells „Trauer erschließen“ gemeinsam reflektiert werden.
  • Nachweis einer zusätzlichen Supervisionseinheit, in der das eigene berufliche Handeln in der Trauerbegleitung reflektiert wird

Arbeitsformen und Methoden: 

inhaltliches Arbeiten im Plenum, in Klein- und Untergruppen, Vorträge, Einzelarbeit, Lernspiele, Fallarbeit, kollegiale Praxisberatung, Übungssequenzen zu methodischen Ansätzen und Selbststudium

Literatur: 

  • Ruthmarijke E.W. Smeding, Margarete Heitkönig-Wilp (Hg), Trauer erschließen – eine Tafel der Gezeiten, Hospizverlag
  • Jürgen Burkhardt, Rita Krebsbach, Christoph Rüdesheim, Jedes Sterben ist ein Riss, Seelsorge in der Begegnung mit Trauernden, Ostfildern 2016
  • Erhard Weiher, Das Geheimnis des Lebens berühren, Spiritualität bei Krankheit, Sterben, Tod, Eine Grammatik für Helfende, Stuttgart, 4.Auflage 2014

Zielgruppe:                  

Alle pastoralen Berufsgruppen und je nach Absprache auch Personen aus anderen Professionen, die in der Begleitung von trauernden Menschen im kirchlichen Umfeld tätig sind.

Kursleitung:                 

Jürgen Burkhardt (Pastoralreferent, Trauererschließer®), Rainer Stuhlträger (Pastoralreferent, Trauererschließer®)

Referent/*in:

Dr. Ruthmarijke Smeding, Karl-Heinz Feldmann (Pastoralreferent und Krankenhausseelsorger i.R.)

Mitwirkung bei den Kolloquien und in der Begleitung der Kursleitung: Maria Knebel (Dipl. Sozialarbeiterin, Trauererschließerin®)

Termine:                            
1. Abschnitt: 26.-28.02.2024

2. Abschnitt: 17.-19.06.2024

3. Abschnitt: 09.-11.09.2024

4. Abschnitt: 18.-20.11.2024

5. Abschnitt: 10.-12.03.2025

6. Abschnitt: 23.-25.06.2025

Zwischen allen Kursmodulen werden digitale Einheiten vereinbart, damit die für die Zertifikate erforderliche Gesamtstundenzahl erreicht wird.

Ort: 
Hösbach, Tagungshaus Schmerlenbach; Wiesbaden-Naurod, Wilhelm-Kempf-Haus

Kosten:

Pastorale Mitarbeiter·innen aus den Trägerdiözesen zahlen bei den Präsenzveranstaltungen pro Kursabschnitt als Eigenanteil für Unterkunft und Verpflegung 69,00 € + 50,00 € Honoraranteil = 119,00 €.
Denken Sie bitte daran, dass Sie sich auch bei Ihrer zuständigen Fortbildungsabteilung in der Diözese anmelden müssen.
Teilnehmer·innen aus anderen Diözesen zahlen pro Kursabschnitt die Kosten für Unterkunft und Verpflegung(*) 302,00 € (TZ Schmerlenbach) + 90,00 € Kursgebühr + 50,00 € Honoraranteil = 442,00 € oder 221,00 € (Wilhelm-Kempf-Haus) + 90,00 € Kursgebühr + 50,00 € Honoraranteil = 361,00 €

(*) Auf Unterkunft und Verpflegung fallen zusätzlich die gesetzlichen Werte für die Mehrwertsteuer an (7% bzw. 19%). Diese werden in der Rechnung ausgewiesen. Preiserhöhungen seitens des Tagungshauses sind vorbehalten.

Anmeldung bis 09.10.2023 | Ihre Anmeldung gilt für alle Kursabschnitte.

Anmeldung

Trauernde Menschen seelsorglich begleiten | Neuer Beginn: 26.-28.02.2024!

Wenn Sie an dieser Veranstaltung teilnehmen möchten, füllen Sie bitte das folgende Formular aus:

Alle Eingabefelder, die mit einem Stern (*) versehen sind, sind Pflichtfelder.
Abbrechen