Die sozialen Differenzierungen in arm/reich, Rand/Mitte, oben/unten, bemittelt/ohne Mittel, innen/ außen, zugehörig/ fremd… fordern seit jeher die kirchlichen Handlungsvollzüge der Leiturgia, der Martyria, der Diakonia und der Koinonia heraus.
Sollen sie zwischen diesen binären Unterscheidungen vermitteln, haben sie dann aufgrund von Selbstverständnis und Auftrag für deren Auflösung sorgen? Das letztere führt oft in die offenbarungsgemäße Vorstellung vom „Neuen Himmel und einer neuen Erde“ und erscheint dem kirchlich Machbaren entzogen. Das erstere erscheint aus Sicht des Evangeliums eher harmlos.
Welche Perspektiven werden ansichtig, wenn man Caritas auf die interaktionale, kulturelle oder politische Ebene hin fokussiert und welche werden dann in Bezug auf Gesellschaft und Kirche ausgeblendet? Neben der Vermittlung bzw. der kirchlichen Verortung auf der Seite der Schwachen oder auf der Seite der Starken kann sich auch um eine stabilisierende Wirkung kirchlichen Handelns auf das Verhältnis von arm – reich, Rand – Mitte, ohne Mittel – bemittelt … einstellen.
Oder versucht das Organisationssystem Kirche einfach das „System“ Caritas zu brauchen /gebrauchen für eigene und ausdrücklich differente Zwecke?
In der Tagung identifizieren und diskutieren wie die unterschiedlichen Kommunikationsmedien von Caritas und Kirche und stellen uns der Frage, worin sich die beiden Systeme(?) ergänzen bzw. sich widersprechen und nicht zueinanderfinden und dennoch oft als eins gedacht werden.
Referenten: Prof. Dr. Maren Lehmann, Zeppelin-Universität Friedrichshafen
Prof. Dr. Michael Schüssler, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Leitung: Dr. Christoph Rüdesheim, TPI Mainz
Prof. Dr. Richard Hartmann, Fulda
Prof. Dr. Martin Lörsch, Trier
Dr. Gundo Lames, Bischöfliches Generalvikariat Trier