Was wir gesehen , gehört, geschaut, getastet haben ...

Vom Wort des Lebens reden wir (nach 1 Joh 1,1)

Datum:
Termin: Montag, 08.09.08 - 14:30 - Donnerstag, 11.09.08 - 13:00
Art bzw. Nummer:
K 08-24
Ort:
Priesterhaus St. Thomas
54655 St. Thomas
Glaubenserfahrung im Bibliodrama als Hilfe zur Verkündigung

Die Erarbeitung biblischer Texte im Hinblick auf die Verkündigung in Predigt, Katechese, Glaubensgespräch etc. leidet häufig unter dem allzu hohen Bekanntheitsgrad der Texte: Es scheint schon alles gesagt worden zu sein, die Texte wirken oft „ausgelutscht“ und für den/die Prediger/in nur noch wenig ergiebig. Der Blick in einen exegetischen Kommentar lässt diejenigen, die nach neuen Ideen für ihre Verkündigung suchen, nicht selten hilflos zurück  mit der Frage: Welchen Ertrag hat die Lektüre einer historisch-kritischen Text-Analyse für mich, der ich vor der Aufgabe einer Sonntagspredigt stehe und den biblischen Text in die Erfahrungswelt meiner Hörer/innen übersetzen soll? Zu den neueren Zugängen zur Bibel, die Erfahrungsbezogenheit und exegetische Arbeit miteinander verbinden, zählt das „Bibliodrama“. Dieser Weg in die Bibel geht davon aus, dass der Text „geronnene Erfahrung“ ist, die sich in einem literarisch durchkomponierten  Szenarium abbildet. Durch die Übernahme von Rollen, die der Text anbietet, kann es gelingen, diese Erfahrungen wieder zu „verflüssigen“ und in einen unmittelbaren Zusammenhang mit der eigenen Lebens- und Glaubenswirklichkeit zu bringen. Es geht also um eine sinn-liche Erfahrung des Textes. Auf diese Weise werden u.U. Aspekte des Bibeltextes ans Licht gehoben, die auf den ersten Blick nicht sichtbar waren. Der bibliodramatische Zugang versteht sich dabei nicht als Alternative zur historisch-kritischen Textarbeit, sondern gründet auf deren Ergebnissen.  Der Kurs wendet sich an hauptamtliche Verkündigerinnen und Verkündiger, die auf der Suche sind nach neuen Ideen für Predigt und Katechese und den Weg des Bibliodrama dafür einmal ausprobieren wollen. Vorerfahrungen mit der Methode sind nicht erforderlich.  Die Teilnehmer/innen sollen befähigt werden, mit „bibliodramatischen Augen“ auf die Bibel zu schauen, auch wenn ein reales Bibliodrama im Zusammenhang etwa der Predigtvorbereitung nicht möglich ist. Im Mittelpunkt werden Texte stehen, die die Spannung in den unterschiedlichen biblischen Bildern von Gott widerspiegeln.