Rabbinische Auslegung biblischer Texte

Prof. Dr. Isaak Kalimi eröffnet neue Perspektiven

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Datum:
Sa. 19. Okt. 2013
Von:
Christoph Rüdesheim
Für manche war es ein echtes „Aha-erlebnis“, was Prof. Dr. Isaak Kalimi, Forschungsprofessur im Gutenberg Kolleg Mainz beim Regionaltreffen vortrug. Ein erster Teil widmete sich dem Verständnis der Beziehung zwischen Schriftlicher und Mündlicher Tora.

„Gott hat zu Moses auf dem Sinai alles gesagt: Schrift und Mischna, Talmud und Aggada … Sogar was ein Schüler fragt, hat Gott Moses bereits auf dem Sinai erklärt … uns sogar: Was ein erfahrener Schüler seinem Lehrer erklären wird, ist dem Moses bereits auf dem Sinai gesagt worden.“

Im zweiten Teil diskutierten wir ausführlich grundsätzliche Prinzipien der klassischen mittelalterlichen Bibelauslegung. Sehr nah kommt das an moderne hermeneutische Prinzipien wie die Polyvalenz von Texten. Gleichzeitig ist diese Hermeneutik auch verwirrend, denn wer hat die Autorität in der Auslegung und was ist mit den Kategorien von „wahr“ und „falsch“. Wie kann Wahrheit multiperspektivisch gedacht werden… Viele Fragen bleiben offen, aber auch die Faszination, wie genau die Rabbinen den Text studieren.

„70 Gesichter hat jeder Vers, … doch bleibt die wörtliche Bedeutung …“

 

Leider hatten wir für die geplanten zusätzliche Auslegung von Gen 22 nur noch sehr kurz Zeit. Eine intensive Arbeit an Gen 22 aus rabbinischer Perspektive wird im Frühjahr 2014 stattfinden. Der Termin wird demnächst hier veröffentlicht.