Dem Glück auf die Sprünge helfen

„Unvollkommen glücklich“ hieß das Thema des Frauenfrühstücks in der Gemeinde St. Gottfried am vergangenen Samstag. Die Referentin Anne-Ruth Meiß empfahl in ihrem Vortrag drei „Glücklichmacher“: die Dankbarkeit, für andre da sein und das Finden der eigenen Berufung.

30 Frauen, unter ihnen unter anderem auch einige aus Oppershofen, waren zum Frauenfrühstück gekommen. Das Vorbereitungsteam hatte wie gewohnt für ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und eine farbenfrohe Tischdekoration – diesmal zum Thema Mittsommer – gesorgt. Nachdem die Teilnehmerinnen sich bedient hatten und beim Essen ins Gespräch gekommen waren, machte Anne-Ruth Meiß in ihrem Vortrag Mut, sich auf die Suche nach dem persönlichen Glück zu machen. Dass das ja meist nicht vollkommen sein kann, machte sie gleich zu Beginn deutlich. Aber wie wird man zumindest „unvollkommen glücklich“? Die 66-jährige Verlagsleiterin aus Marburg ließ in ihren Vortrag sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch ihre persönlichen Erfahrungen aus ihrer Familie einfließen. Auch wenn sie von sich selbst sagte, dass sie „in ihrem Leben viel Glück gehabt“ habe, kannte sie auch die traurigen Seiten des Lebens. Man könne den Schicksalsschlägen oft nicht entgegen, aber dennoch sei die Frage, wie man sich ihnen stelle.

Einen anderen Blick auf die Realität schaffe die Dankbarkeit. Wertschätzung für die doch gar nicht so selbstverständlichen Dinge des Lebens mache nicht nur zufriedener, es stärke auch nachweislich das Immunsystem und sorge für besseren Schlaf. Der Dank sei ein Ausdruck der Freude für alles Gute im Leben, das oft nicht verdient, sondern ein Geschenk ist. Meiß empfahl, sich regelmäßig jeden Tag aufzuschreiben, wofür man dankbar ist, worauf man sich freut. „Sie werden munterer, energiegeladener und helfen Ihrem Glück auf die Sprünge“, betonte die Referentin.

Als zweiten Weg zum eigenen Glück empfahl Meiß, für andere Menschen da zu sein. „Fragen Sie sich, wie Sie das Leben anderer positiv beeinflussen und jemand zum Beispiel einen Tag verschönern können“, riet sie den Frauen. „Sich immer nur um sich selbst zu drehen ist der Weg ins Unglücklichsein“, betonte sie. Manchmal gehe es darum, Geduld mit anderen Menschen zu haben und zu schauen, wie man jemand in einer kleinen Not helfen kann.

Als dritte Strategie empfahl Meiß, sich zu fragen: „Welche Stärken habe ich?“ Die eigene Berufung zu finden und sich in diesem Feld zum Beispiel im Ehrenamt für andere zu engagieren, könne ein Weg zum Glück sein. „Die Berufung ist die eine Aufgabe, für die Gott uns geschaffen hat. Gott hat uns unsere Fähigkeiten geschenkt, damit wir sie für andere einsetzen!“, sagte Meiß. Das Engagement schenke Energie, Zufriedenheit und inneren Frieden.

In schweren Zeiten gehe es darum, sich den Herausforderungen zu stellen. Dabei sei der Glaube an Gott eine große Hilfe. Die Verlagsleiterin ermutigte dazu, Sorgen und Ängste als Klagegebete vor Gott zu bringen. „Gott ist ein Experte darin, die Scherben unseres Lebens aufzusammeln und daraus etwas Neues zu machen“, sagte Meiß. „Durch den Glauben wird unsere Last nicht leichter, aber der Rücken stärker im Vertrauen auf Gott!“ Und wer Schweres erlebt habe, wachse oft daran und sei später belastbarer.

Nach dem Vortrag blieb noch Zeit zum Austausch an den Tischgruppen zum Thema. Monika Schuck-Purpus dankte der Referentin für den anregenden Vortrag. Sie erinnerte außerdem an das Klosterwochenende, zu dem die Gemeinde St. Gottfried interessierte Frauen vom 20. bis 22. September ins Kloster Maria Hilf in Dernbach einlädt. Es sind noch einige Plätze frei. Das Thema heißt: „Mit dem Himmelreich ist es wie…“ Die Kosten betragen 210 Euro. Verbindliche Anmeldungen nimmt noch bis zum 1. Juli das Pfarrbüro, Telefon 06033/973070, E-Mail an pfarrei.st-gottfried-butzbach@bistum-mainz.de, entgegen.