Schmuckband Kreuzgang

OEWK – MERK-WÜRDIGES und AN-STÖSSIGES (43)

Herausforderung Hunger

Eine Welt Kreis Friedberg (c) Eine Welt Kreis Friedberg
Datum:
Mi. 29. Okt. 2025
Von:
Für das Team des Ökumenischen Eine-Welt-Kreises: Gertrud Aulbach

Misereor veröffentlicht jährliche Studie zur „Armutslücke Welternährung“

Weltweit hungern Millionen Menschen, obwohl genug Lebensmittel für alle da wären. Doch Armut, Kriege, Naturkatastrophen und eine ungerechte Verteilung machen gesunde Ernährung für viele zu einem unerreichbaren Luxus. Im Oktober dieses Jahres hat Misereor das neue Jahresheft „Herausforderung Hunger“ veröffentlicht und stellt in diversen Beiträgen erschreckende Zahlen und Fakten zum weltweiten Hunger vor.

Im Artikel „Zero Hunger“ schauen die Autor*innen auf den Stand des zweiten UN-Nachhaltigkeitszieles „den Hunger weltweit bis 2030 beenden“. Leider stellen sie fest, dass seit 2015 Stagnation bei der Bekämpfung des weltweiten Hungers zu beobachten ist; seit der Covid-19 Pandemie stieg der Hunger sogar wieder an, sodass im Jahr 2024 jeder zwölfte Mensch weltweit Hunger litt. Hunger und seine Folgen werden mit Hilfe dieser vier Indikatoren beschrieben und im Zeitverlauf dargestellt: Eisenmangel bei Frauen, Wachstumsverzögerungen bei Kindern, chronischer Hunger und Untergewicht bei Kindern.

Ein weiterer Artikel in „Herausforderung Hunger“ legt dar, dass oft das Geld für gesundes und ausgewogenes Essen fehlt und stellt die Folgen von Mangel an Nährstoffen wie Jod, Vitamin oder Eisen für die kindliche Entwicklung dar – fehlen diese Nährstoffe, werden Kinder anfälliger für Krankheiten und können schlechter lernen als gut ernährte Gleichaltrige. Und wenn das Geld nur für fettige, stark sättigende einseitige Ernährung ausreicht, nehmen Krankheiten wie Adipositas, Diabetes und Blutarmut zu.

Unter der Überschrift „Weltweite Armutslücke pro Person“ wird aufgeschlüsselt auf Weltregionen und Länder gezeigt, wie stark die Einwohner*innen von Ernährungsarmut betroffen sind. Die Armutslücke pro Person zeigt, welcher Einkommensanteil einer durchschnittlichen Person in einem Land fehlt, um sich gesund ernähren zu können. Die 35 Länder mit der größten Armutslücke pro Person werden zusammen mit weiteren Kennzahlen wie z.B. „Bevölkerungsanteil, der sich keine gesunde Ernährung leisten kann“ aufgelistet. Die traurige Spitzenposition mit der größten Armutlücke pro Person nimmt der Südsudan ein. Dort liegt der Bevölkerungsanteil, der sich keine gesunde Ernährung leisten kann, bei 100%.

Abschließend werden diese politischen Empfehlungen gegeben, um gegen den weltweiten Hunger anzugehen:

- Resiliente Ernährungssysteme unterstützen

- Ernährungsarmut bekämpfen und Ungleichheit reduzieren

- Politische und finanzielle Handlungsräume schaffen

Die Studie finden Sie auf der Internetseite von Misereor:

https://www.misereor.de/fileadmin/user_upload/Infothek/herausforderung-hunger_2025-26.pdf