Ein wesentlicher Programmpunkt der Firmvorbereitung 2023 war die Taizé-Fahrt vom 17. bis 21. Mai 2023. Die schon legendäre Begegnungsmöglichkeit zumeist jugendlicher Christen in dem internationalen ökumenischen Männerordern Communauté de Taizé würde uns eine weltoffene Form christlicher Gemeinschaft aufzeigen.
Am Morgen des 17. Mai 2023 machten wir, 15 Firmlinge sowie 8 Betreuer:innen und Katechet:innen, uns in 3 Kleinbussen auf den Weg vom Albert-Stohr-Haus in das ca. 640 km entfernte Taizé. Nach ca. sechs Stunden kamen wir dort an und wurden herzlich von einer (der vielen) freiwilligen Helferinnen begrüßt; sie gab uns eine kurze Einweisung in die Regeln und Abläufe der Taizé-Gemeinschaft. Nachdem wir unsere spartanisch eingerichteten Zimmer bezogen und unser Abendessen eingenommen hatten, durften wir unser erstes Abendgebet in Taizé erleben. Schon schnell wurde uns klar, dass die Gottesdienste in Taizé anders als die bisher kennengelernten Gottesdienste sind. Nicht nur die große Zahl jugendlicher Gläubiger (während unseres Aufenthaltes waren ca. 2.000 Jugendliche in Taizé), das Sitzen bzw. Knien auf dem Kirchboden, der Bibelvortrag in unterschiedlichen Sprachen und die langen Phasen der Stille mit der Möglichkeit zum persönlichen Gebet, sondern insbesondere die in vielen unterschiedlichen Sprachen gesungenen Lieder, erzeugten Glaubensmomente mit Gänsehauteffekt.
Ab dem zweiten Tag erlebten wir den klassischen Taizé-Tagesablauf: (1) Morgengebet, (2) einfaches gemeinsames Frühstück, (3) von einem Glaubensbruder geleitete Bibelstunde, (4) Gruppenrunde zum Kennenlernen anderer Jugendlicher, (5) Mittagsgebet, (6) einfaches gemeinsames Mittagsessen, (7) erneut Gruppenrunde, (8) Abendessen und (9) Abendgebet. Durch diesen Tagesablauf fühlten wir uns schon schnell als Teil der Taizé-Gemeinschaft. In der Freizeit ergab sich neben der Möglichkeit zum Austausch auch die Gelegenheit das Gelände bzw. die Ortschaft Taizé mit der Quelle St. Etienne, einem idyllischen See, dem Garten der Ruhe, das Oyak (dem Ort der abendlichen nicht ganz so besinnlichen Begegnungsmöglichkeit), die Dorfkirche und vieles mehr zu erkunden.
An unserem letzten Abend hatten wir das Glück einen ganz besonderen Gottesdienst zu erleben; ein Bruder der Gemeinschaft legte sein Gelübde ab.
Wir mussten aber schon viel zu bald Taizé geläutert verlassen, denn auf uns wirkten unsere Unterkünfte nicht mehr spartanisch und die Speisen nicht mehr einfach, sondern beides genau richtig um den Blick für das Wesentliche zu schärfen. Nun wären viele von uns doch noch gerne länger geblieben.
Um viele interessante spirituelle und gemeinschaftliche Erfahrungen bereichert erreichten wir am 21. Mai abends glücklich wieder Friedberg.
Von diesen prägenden Tagen in Taizé waren und sind viele von uns Firmlingen so begeistert, dass der Wunsch schon bald oder zumindest eines Tages als Betreuer, Katechet oder gar Bruder 😊 zurück in die Gemeinschaft von Taizé zu kehren geweckt war.