Schmuckband Kreuzgang

Orgel Marienkirche

Umzug und neue Verwendung

Beim Besichtigungstermin - man ist sich einig. Von links: Zygfryd Lukosik (Vermittelt für die polnische Gemeinde), Dr. Markus Büchele (Organist Friedberg), Klaudiusz Bardosz (Organist), Jakób Mizera (Orgel-baumeister). (c) Roman Fröhlich
Beim Besichtigungstermin - man ist sich einig. Von links: Zygfryd Lukosik (Vermittelt für die polnische Gemeinde), Dr. Markus Büchele (Organist Friedberg), Klaudiusz Bardosz (Organist), Jakób Mizera (Orgel-baumeister).
Datum:
Di. 5. Nov. 2024
Von:
Roman Fröhlich

Liebe Gemeindemitglieder,

das Orgelbauprojekt in der Marienkirche ist nun einen großen, sichtbaren Schritt vorangetrieben worden.

Am 3. und 4. Oktober 2024 wurde nämlich die Orgel in der Marienkirche abgebaut und wird ihrer neuen Bestimmung übergeben. Dazu später mehr.

Eher „zufällig“ hat es sich ergeben, dass am letzten Spieltag der Orgel am Sonntag, den 30.06.2024 ein Orgelspieler aus Polen in der Marienkirche am Gottesdienst teilnahm und die Frage stellte, was denn nun mit diesem Instrument geschehen soll.

Der Abbau der Orgel hat begonnen. (c) Roman Fröhlich
Der Abbau der Orgel hat begonnen.

Die Frage konnte mit Pfr. Hüsemann und Herrn Dr. Büchele schnell beantwortet werden: es muss recht kurzfristig Platz für die neue Orgel geschaffen werden, so dass sie innerhalb weniger Tage schon in eine Kirchengemeinde in Polen vermittelt werden konnte.

Zuvor wurde am 30.08.2024 die Orgel durch einen Orgelbaumeister und den Orgelspieler der Kirchengemeinde, begutachtet und vermessen. Man war sich schnell einig: Diese Orgel soll wieder aufleben und der Umzug war beschlossen.

Für Anfang Oktober wurde dann der Abbau organisiert. Zwei Orgelbauer und fünf weitere Helfer reisten am Donnerstag an. Bevor der Abbau begonnen wurde, erklang die Orgel in einem kleinen „Konzert“ und ertönte in unserer Marienkirche endgültig das letzte Mal.

Abtransport der großen Bauteile in den LKW (c) Roman Fröhlich
Abtransport der großen Bauteile in den LKW

Jetzt galt es, keine Zeit mehr zu verlieren: eine Hebebühne wurde aufgebaut, Werkzeuge wurden bereitgelegt und es ging los. Stück um Stück wurde das Hauptwerk mit den Pfeifen abgetragen und in eigens vorbereiteten Kisten sorgsam eingepackt. 

Danach das Prospekt, das Registerwerk und viele weitere Bauteile im Hintergrund. Der Spieltisch mit der Traktur, dem Gebläse und dem Gerüst waren am Freitag abgetragen worden. Am gleichen Tag wurde ein LKW bestellt und alle Teile verstaut, so dass der Transport in die Orgelbauwerkstatt nach Polen schon um 17 Uhr starten konnte.

In der Zwischenzeit begann die Reinigung der Kirche und der Empore. Die Arbeiten waren gegen 18 Uhr erfolgreich beendet. Am Samstag ist das Team früh morgens abgereist, danach ist es sehr still in der Kirche geworden.

Die leere Empore ohne Orgel (c) Roman Fröhlich
Die leere Empore ohne Orgel

Ich möchte aber erwähnen, dass nicht nur geschuftet wurde.

Zwischendurch wurden die nötigen Pausen gemacht und das Team entsprechend mit Frühstück, Mittagessen, Grillen, Kaffee und Kuchen über die Tage versorgt, so dass immer eine gute Laune herrschte. Wir waren eine schöne Gemeinschaft, für eine schöne Sache. Die Orgel wird in der kommenden Zeit restauriert werden.

Aufgestellt wird sie ebenfalls in einer Maria Himmelfahrt-Kirche in Borki Małe (Klein-Borek),  zwischen Opole und Częstochowa im Landkreis Olesno gelegen.

Der neuen Kirchengemeinde wurde unsere alte Orgel als Spendengabe übergeben. Sie ist eine Filialkirche der Kirchengemeinde St. Franziskus von Assisi in Borki Wielkie (Groß Borek), welche von Franziskanern geleitet wird.

Die Spendenaktionen für die Restaurierung und die Inbetriebnahme der neuen Orgel sind dort bereits mit großer Freude angelaufen. Pfarrer Grzegorz Pampuch OFM ist sehr dankbar für dieses Instrument, da die Kosten für die Restaurierung einer Orgel um ein Vielfaches niedriger sind als die Anschaffung einer gänzlich neuen.

Die Fertigstellung und Einweihung sind, wenn alles gut verläuft, für Maria Himmelfahrt 2026 ins Auge gefasst worden.