Schmuckband Kreuzgang

Nachhaltigkeitsoratorium „EineWelt“ – eine kurze Einführung

eineWelt (c) Redaktion
eineWelt
Datum:
Do. 21. Sept. 2023
Von:
Vorab aus Herz-Jesu aktuell Oktober 2023 - Text & Recherche: Walter Montigny

Liebe Leserinnen und Leser,

am 21.10.2023 erwartet uns ein ganz besonderes Ereignis. Um 18 Uhr (Einlass 17:15 Uhr) wird in der St. Markus Kirche in Kelsterbach das Nachhaltigkeits-oratorium „EINEWELT“ aufgeführt. Vortragen wird der Chor und Kinderchor der Germania Hainstadt unter der Leitung von Thomas Gabriel, der auch für Text und Musik verantwortlich zeichnet.

ChorEineWelt (c) Chor und Kinderchor der Germania Hainstadt
ChorEineWelt

„Von 1998 an wirkte Thomas Gabriel als Regionalkantor für das Institut für Kirchenmusik im Bistum Mainz mit dem Schwerpunkt Neues Geistliches Lied für die Dekanate Offenbach, Rodgau und Seligenstadt an der Einhard-Basilika in Seligenstadt. Von 2011 bis 2021 arbeitete Thomas Gabriel eng mit dem Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach zusammen.“

Inhalt der Aufführung sind die absolut drängenden Fragen der Nachhaltigkeit. Wenn wir mit unserer Erde weiter so umgehen wie bisher, fahren wir sie an die Wand. In diesem Jahr verbrannte weltweit mehr als die doppelte Fläche Bayerns. Erinnern Sie sich an die verheerenden Überschwemmungen 2023 in Griechenland, Bosnien-Herzegowina, Italien, Kroatien, Österreich und Serbien. Umweltkatastrophen zeigen uns deutlich, dass der Zeiger der Weltuhr auf kurz vor 12 steht oder schon darüber.        

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Das Oratorium „EINE WELT“ greift genau diese Thematik auf. Der maßgeblich von der Bewegung Fridays for Future angestoßene Diskurs in der Gesellschaft steht im Mittelpunkt. Es wird deutlich, dass nur gemeinsames, konsequentes Handeln unter Anerkennung der wissenschaftlichen Erkenntnisse die Lage verbessern und die Erderwärmung bremsen kann.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr uns die Zukunft klaut.“

Seit Jahren wird jede Kundgebung von Fridays for Future von diesem Protestruf skandiert und macht unmissverständlich klar, welches Anliegen verfolgt wird. Die jungen Menschen klagen an, stellen die Entscheidungsträger zur Rede und verlangen Antworten und entschiedenes Handeln. Dabei stützen sie sich auf die überwiegende Mehrheit der Wissenschaft.

„Das vorliegende Werk entfaltet durch seine Text- und Musikstruktur eine große politische Dimension. Es gliedert sich in mehrere Teile und ist abendfüllend. Struktureller Kern sind sieben Kapitel, von denen sich jedes mit einer Sünde befasst: Neid, Habgier, Wollust, Hochmut, Maßlosigkeit, Trägheit und Zorn. Letztlich beruhen alle menschengemachten Probleme, mit denen sich unsere Welt herumschlagen muss, auf diesen sieben Sünden."

Und dabei hatte alles so gut angefangen. Im Zeitraffer beschreibt der zweite Textabschnitt „Ein himmlisches Geschenk“, wie wir hingekommen sind, wo wir stehen und was zwingend ist, um den drohenden Katastrophen entgegen zu wirken. Zitate aus dem genannten Text sollen beispielhaft aufgezeigt und kommentiert einen ersten Eindruck verschaffen.

„Ein himmlisches Geschenk hast du uns einst gemacht, so wohl durchdacht, ein Mobile der Liebe. Und dieses Wunderwerk der himmlischen Mechanik legst du ganz liebevoll in unsre Menschenhand.“

Mit diesen Worten ruft uns der Chor in Erinnerung, woher wir kommen und welche Verantwortung wir haben. Die Erde ist uns geschenkt, wie unser Leben selbst, mit der Aufgabe, beides sorgsam zu bewahren. Aber es dauert kaum länger als einen Wimpernschlag, bis sich immer weniger Menschen an diesen Auftrag erinnern:

„Und schon erhebt sie sich und streckt den Bruder nieder. Kein guter Start für unsren einzigen Planeten. Und durch Jahrtausende zieht sich die Todesspur. Die Hoffnung, dass man lernt, ist längst begraben. Politiker, Propheten, ja selbst Gottes Sohn. Sie sprechen ihre Worte in den Wind. Doch jetzt scheint Schluss zu sein. Wir stehen vor dem Ende.“

Dies auch, weil wir die letzten Jahrzehnte nicht gehandelt, sondern verschlafen haben. Und nicht nur Leugner, Gleichgültige, Egoisten oder Narzissten. Ein Hoffnungsschimmer ist die ach so oft verunglimpfte Jugend, die sich dieser Gleichgültigkeit verwegen in den Weg stellt. Sie erkennt, was doch so einfach ist und steht auf. Freitag: keine Schule, sondern Zukunft retten.

„Doch hört gut hin! Da ist ein letzter Mahner. Die zarten Triebe unsres Lebensbaums begehren auf, sie wollen ihre Zukunft und fordern vehement das Leben ein.“

Verhallen die Mahnungen unserer Kinder ungehört und werden weiterhin zwingende Entscheidungen aufgeschoben, wird das von Gott geschenkte Leben unserer Kinder durch uns Eltern selbst verwehrt:

„Wir schlugen Gottes Worte in den Wind, und schlugen Gottes Sohn ans Kreuz der Schande. Jetzt stehen seine Schwestern, Brüder auf und klagen uns als Gotteskinder an. Die letzte Stimme, die noch mit uns spricht (und dies auch nur, weil sie bei uns im Boot sitzt), das ist die Stimme unsrer und auch Gottes Kinder. Wenn sie verstummt, ist es die Zukunft, die erlischt.“

Die Texte des gesamten Werkes werden mit Ihrer innewohnenden Wucht und Tiefe in jeder Beziehung der bestehenden Dramatik gerecht. Dabei unterstreicht die musikalische Ausgestaltung in jeden Moment die Message.

Und: Der kleine Schritt Gerechtigkeit, unser Solidaritätsessen für Pakistan am nächsten Tag, darf keine Eintagsfliege bleiben. Es ist das Gebot der Stunde, aufzustehen und für eine gerechtere Verteilung und mehr Nachhaltigkeit auf unserer Welt zu streiten und zu leben.