Im Jahr 1846 gründete die fünfzehnjährige Auguste von Sartorius aus Aachen den "Verein der heiligen Kindheit" (die gesamte Gründungsgeschichte kann hier nachgelesen oder hier als Video angesehen werden). Damit legte sie den Grundstein für das Kindermissionswerk "Die Sternsinger", welches heute die größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder ist.
Das Sternsingen geht zurück auf die Weisen oder Sterndeuter aus dem Morgenland, die im Matthäus-Evangelium erwähnt werden. Die Sterndeuter folgten einem neuen Stern, der die Geburt eines neuen Königs anzeigt, zu dem neugeborenen Jesus. Da sie dem Kind wahrhaft königliche Geschenke - Gold, Weihrauch und Myrrhe - mitbrachten, machte der Volksglaube die Sterndeuter zu drei Königen. Die drei Könige symbolisierten auch die im Mittelalter bekannten Erdteile Asien, Afrika und Europa bzw. die drei Lebensabschnitte Jugend, mittleres Alter und Greisentum. Deshalb wird einer der Könige häufig als alter Mann mit weißem Bart dargestellt; ein zweiter König hat häufig eine schwarze Hautfarbe.*
Rund um den Gedenktag für die Weisen am 6. Januar ziehen Mädchen und Jungen als Könige verkleidet durch die Straßen, singen und sammeln Spendengelder für Kinderhilfsprojekte in aller Welt. Und sie schreiben den Segen C+M+B (Christus mansionem benedicat, Christus segne dieses Haus) an die Türen der Häuser und Wohnungen. Die drei Buchstaben werden auch als Anfangsbuchstaben der Namen der Könige gedeutet, nämlich Caspar, Melchior und Balthasar.
*Weshalb wir unsere Sternsinger nicht mehr schwarz anmalen, können Sie hier nachlesen.