St. Jakobus
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Nauheim
Johannes XIII.
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Königstädten

Missio 2022 - Paula Kidakwa zu Gast in der Pfarrgruppe Nauheim-Königstädten

Am Sonntag, 16. Oktober 2022, haben wir in der Johanneskirche in Königstädten Frau Paula Kidakwa aus Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, kennen gelernt.

missio-Gast Paula Kidakwa (2. von links) mit Pfr. Mulach, Jacqueline Schlesinger und Hildegard Wandt (c) Andreas Löhr
missio-Gast Paula Kidakwa (2. von links) mit Pfr. Mulach, Jacqueline Schlesinger und Hildegard Wandt
Datum:
Fr. 21. Okt. 2022
Von:
Hildegard Wandt

Im Mittelpunkt der diesjährigen Missio–Aktion stehen das ostafrikanische Land Kenia und das Thema Seelsorge in der Großstadt.

Am Sonntag, den 16. Oktober, haben wir in der Johanneskirche in Königstädten Frau Paula Kidakwa aus Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, kennen gelernt, die als Gast von missio Gemeinden in mehreren deutschen Diözesen besucht und von ihrer Arbeit berichtet. Sie wurde begleitet von Frau Jacqueline Schlesinger aus dem Bistum Limburg, die auch das Übersetzen aus dem Englischen übernahm.

Während bei uns hier das Wort „missionieren“ noch manchmal einen Beigeschmack hat, ist Paula Kidakwa eine selbstbewusste Missionarin, eine starke Frau. Ihr Herz ist erfüllt von dem Auftrag Jesu, zu den Menschen am Rande zu gehen. Die Laienmissionarin hat für sich selbst einen Weg gefunden, sich trotz der Verpflichtungen in der Arbeit und im Studium für die Pastoral zu engagieren. In dem Slum Kibera im Südwesten Nairobis arbeitet sie mit Mädchen aus Samburu County, die in Kenias Hauptstadt eine weiterführende Ausbildung bekommen.

Die Mädchen und jungen Frauen kommen aus einer traditionellen dörflichen Gesellschaft. Dort werden sie nach der 1. Menstruation verheiratet an einen Mann, der oft sehr viel älter ist und der meist schon mehrere Frauen hat. Das bringt den Familien als Kaufpreis für das Mädchen viele Tiere, also Gewinn! Die Hochzeit legt ihr Leben für alle Zeiten fest: Mutter und x-te Ehefrau. Einen anderen Weg gibt es für sie nicht.

Yarumal-Missionare haben bei diesen Dörfern Schulen, Sanitätsstationen und Christliche Gemeinschaften gegründet. Es ist nicht ihr Anliegen, mit dem Vortragen des Evangeliums „Christen zu machen“. Sie tragen das Evangelium in ihren Herzen, gleichsam als Einflüsterer für ihr Tun und Sein im täglichen Leben. Sie wollen die Tradition und Kultur der Menschen verstehen, Schätze entdecken und Nöte sehen. Siewollen das Gute respektieren und das Negative, die Nöte, wandeln. So z. B. das Leid durch Zwangsheirat und auch die immer noch durchgeführte verstümmelnde „Beschneidung“ bei Mädchen.

Welche Vision und Chance ist es für die Mädchen, einen Ausbildungsplatz in Nairobi zu erhalten!

Paula Kiakwa lebt in diesem Ausbildungszentrum in Kibera. Sie ist Mentorin für die jungen Frauen, steht ihnen mit Ratschlägen zur Seite und stellt sicher, dass die Frauen gut versorgt sind in ihrer ein jährigen Ausbildung „Kochen und Catering“. Gleichzeitig lernen sie, selbständig zu werden, die eigenen Fähigkeiten zu erkennen, die eigenen Wünsche und Sehnsüchte zu erspüren. Sie erfahren, dass sie ein Recht haben, ihr Leben – wo auch immer und wie auch immer – selbst in die Hand zu nehmen. Manche gehen nach einem Jahr zurück in ihre Dörfer, andere bleiben in der Stadt, finden eine Anstellung oder einen anderen Berufsweg. Mit Leib und Seele begleitet Paula K.  sie zur Eigenständigkeit.

Paula K. berichtete so lebendig, wir sahen Bilder, sprachen Fürbitten und feierten Eucharistie zusammen. Ein interessanter Austausch danach folgte, bis ein weiterer Termin die Gäste  zum Abschied mahnte.

Paula sagt: „Der Austausch, die Gemeinschaft, die Liebe und die Sorge füreinander haben
eine Schlüsselrolle bei der Stärkung des Glaubens vieler Christen in Nairobi gespielt.“

Jedes Mal, wenn wir einen Gast von missio oder Misereor begrüßen dürfen, sind wir reich beschenkt.

Was nehme ich mit?

  • Missionar*in zu sein bedeutet, das Evangelium in meinem Herzen zu tragen als „Einflüsterer“ für mein Sein und Tun.

  • Ohne Begeisterung geht nichts.

Danke, Paula, für Dein großartiges Zeugnis!