Dialog der Religionen an der Konrad-Adenauer-Schule

Ein außergewöhnlicher Projekttag fand für die SchülerInnen der dritten Klassen an der Konrad-Adenauer-Schule statt. Ziel des Tages war es, Gemeinsamkeiten zwischen Christentum und Islam hervorzuheben und gleichzeitig deutlich zu machen, wo Unterschiede liegen.

Die Idee, einen interreligiösen Dialog in der Grundschule anzubieten, entstand zwischen Claus Ost, Gemeindepädagoge in der evangelischen Gesamtkirchengemeinde der Mainperlen, und Gabi Laist-Kerber, Gemeindereferentin im Pastoralraum Mainbogen. In Zusammenarbeit mit dem muslimischen Vertreter Ali Mediouni und den Religions- und EthiklehrerInnen der KAS wurde der Tag mit 70 Kindern umgesetzt.

Los ging es mit einer Zeitreise, die die SchülerInnen in ein Nomadenlager vor 4000 Jahren versetzte. Nach einer Einführung folgte die Geschichte von Abraham. Mit der Frage "Wer von euch hat Geschwister? Gibt es bei euch Streit?" waren die Kinder aufgefordert, über eigene Situationen mit ihren Geschwistern zu berichten. Die Abrahamsgeschichte machte deutlich, dass die Geschichte um den Stammvater der drei großen Religionen mit Nachfolgestreit, Rivalität und Missverständnissen begann, am Ende aber versöhnlich wurde.

In vier Kleingruppen, die jeweils im 40-Minutentakt von den Kindern aufgesucht wurden, erhielten die SchülerInnen viele Informationen zu den Themen "Feste und Bräuche", "Beten", "Moschee und Kirche" und "Bibel und Koran". Zum Abschluss trafen sich alle wieder in der Aula um den Gruß "Salam aleikum – Friede sei mit dir" gegenseitig zu erwidern.

In Seligenstadt und im Umkreis ist dieses Projekt bisher einmalig und bietet die große Chance, die Grenzen der Kulturen und Barrieren der religiösen Missverständnisse aufzubrechen und gegenseitigen Respekt zu spüren. 

Gabi Laist-Kerber