In St. Margareta werden sich die Besucherinnen und Besucher künftig wohl auf die Feier am Vorabend und um 9.30 Uhr gleichmäßiger verteilen müssen. Die Anzahl der Menschen wird im geschlossenen Raum wohl beschränkt sein, doch ich will ein System finden, das niemanden nach Hause schickt. Mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt.
Die Kirche St. Marien hat eine größere Grundfläche als St. Margareta. Außerdem kann hier auch noch die Unterkirche genutzt werden. Dennoch ist eine bessere Verteilung auf die Feiern um 8.00 Uhr und 11.00 Uhr und ein weiterer angedachter Gottesdienst am Sonntag am späten Nachmittag (17.00 Uhr ?) nötig. Auch damit wir singen können, müssen wohl alle einen eigenen Mundschutz mitbringen. Handdesinfektion am Eingang wird zur gebotenen Pflicht. Alles wirkt ein wenig surreal!
Surreal wirkt auf mich der Evangelientext aus dem "Nachtrag zum Johannesevangelium" (Joh. 21, 1-14), einem später ergänzten Zeugnis. Es ist wie ein "déjà-vue", wie ein Tagtraum: Das erfolglose Fischen im See, als Jesus die Jünger einst berief, das wiederholte Nicht‑Erkennen des Herrn, die Verlegenheit des Petrus vor Jesus. Noch lange, so kommt es mir vor, ist kein Alltag, kein Glaubensalltag eingekehrt. Noch immer ist alles verwirrend, noch immer sind die Jünger und Jüngerinnen aufgewühlt. Noch immer wirken sie eingeschüchtert oder verunsichert. Noch immer nicht können sie zu ihrem Alltag zurückkehren.
Der durch Jesus vermittelte Glaube ist immer noch im Bewährungsstatus. Auf eigene Art ist unser Nicht‑Alltag im Glauben ebenfalls Bewährungszeit. Und ich, wie auch Gabi Laist-Kerber, weiß, mit wie viel Kreativität und "Jetzt erst recht"-Haltung viele den eigenen christlichen Glauben selber und eigenständig leben und formen. Ich wünsche mir von Herzen, sehr bald wieder vielen mehr von Ihnen im Gottesdienst begegnen zu können - und öffentlich Gemeindegottesdienst miteinander zu feiern. Und ich wünsche jedem und jeder, dass Sie die innere Stärke haben, diese "surrealistisch wirkende Zeit" so zu leben, auf dass Sie sich am Ende sicherer, gestärkter, hoffnungsvoller im Glauben wissen.
Die Idee Jesu, miteinander zu teilen, bleibt. Und deshalb sind die Erstkommunionkinder in St. Margareta an diesem Sonntag, 26. April, zwischen 9.45 Uhr und 10.15 Uhr und in St. Marien am nächsten Sonntag, 3. Mai, von 11.15 Uhr bis 11.45 Uhr mit ihren Eltern eingeladen, sich angesichts ihrer auf September verschobenen Erstkommunion ein zeichenhaftes Geschenk zum Teilen abzuholen.
Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand!
Ich wünsche Ihnen weiterhin eine frohe, österliche Zeit.
Ihr Holger Allmenroeder, Pfarrer