Gau-Algesheim (rar). Nach den „Pandemie-Jahren“ freute sich der Christian-Erbach-Chor, seinen chorischen Tätigkeiten wieder kontinuierlich nachgehen zu können. Beim Vorjahreskonzert mit dem Kinderchor war der Chor in diesem Jahr auf sich allein gestellt. Durch den Wiedereinstieg ehemaliger Sänger und die Unterstützung von Neueinsteigern wurde ein neuer, voller Klangkörper aufgebaut, der mit der Darbietung außergewöhnlicher Musik die Konzertbesucher in der voll besetzten Pfarrkirche St. Cosmas und Damian begeisterte. Die Zuhörer geizten folglich nicht mit lang andauerndem, anerkennendem  Applaus. Pfarrer Christian Feuerstein begrüßte die Konzertbesucher mit dem Zitat: „Das Lob Gottes soll niemals verstummen!“ Er sollte Recht behalten.

Hauptwerk des Konzertes war das großartige „Gloria“ von Giacomo Puccini, eine Messe für vier-stimmigen Chor, Solisten und Orchester. Dazu schreibt Chorleiter Matthias Heucher in dem Programmheft: „Solche Werke reizen mich schon immer. Den Konzertbesuchern auch mal etwas Unbekanntes zugänglich zu machen. Große unisono-Passagen, welche an riesige Massenszenen der großen italienischen Oper erinnern. So etwas hat der Chor noch nie gesungen – eine spannende Aufgabe!“ Die Konzertbesucher ließen sich beim Hören der Musik gedanklich nach Italien entführen und genossen das großartige Werk Puccinis, vom Chor und den Mitwirkenden überzeugend dargeboten.

Das von Rutter  1974 komponierte „Gloria“ stellte den Chor vor große Herausforderungen, da dieses Werk nicht nur den überschwänglichen Jubel, sondern auch die Demut des Christen gegenüber Gott musikalisch vermitteln sollte, wie es Chorleiter Matthias Heucher umschreibt. Es war keine leichte Aufgabe für den Chor und erforderte von jedem Einzelnen ein hohes Maß an Konzentration und Rhythmusgefühl. Auch die Solisten des Chores Martina Hattendorf, Gabi Hattemer und Lily Ritz konnten dabei überzeugen. Gegen Ende des Stückes steigerten sich alle Instrumente und Sänger zum Höhepunkt der majestätischen Wiederholung des Anfangsmotivs „Gloria in excelsis Deo“.

Mit John Rutters „The Lord bless you and keep you” klang das Konzert aus. In dieser Komposition des englischen Zeitgenossen, beginnend mit den Worten „Der Herr segne dich und behüte dich“ und der abschließenden Bitte „Und gebe dir Frieden“ werden äußerst ausdrucksstark und gleichzeitig zart und tiefgründig biblische Texte vertont.

Zum großartigen Erfolg des Konzertes trugen nicht nur der Christian-Erbach-Chor, sondern auch der Bariton Florian Rosskopp, der Tenor Danilo Tepsa und das Orchester „Schöneck-Ensemble Koblenz“ bei. Die Gesamtleitung des Konzertes lag in den bewährten Händen des erfahrenen, langjährigen Dirigenten Matthias Heucher.