Mainzer Caritas:Mainzer Caritas hat erste Frau als Aufsichtsratsvorsitzende.
Margareta Müller ist schon seit zwölf Jahren Mitglied des Gremiums, jetzt hat die Bankkauffrau aus Ockenheim den Chefsessel und damit das Amt von Pfarrer Thomas Winter übernommen.
MAINZ. (red). Erstmals in der Geschichte des Mainzer Caritasverbandes ist eine Frau zur Aufsichtsratsvorsitzenden ernannt worden. Wie der Verband mitteilt, hat Margareta Müller das Amt seit 1. Januar inne. Am Montag, 23. Januar, ist sie auch offiziell in der Augustinerkirche in ihr Amt eingeführt worden. Weihbischof Dr. Udo Bentz überreichte ihr im Namen von Bischof Peter Kohlgraf die Ernennungsurkunde und sagte: „Sie wissen, worauf Sie sich einlassen. Wir sind froh und dankbar, dass Sie diese Aufgabe übernehmen.“
Zeitgleich wurde Pfarrer Thomas Winter, der bisher den Vorsitz innehatte, aus seinem Amt verabschiedet.
Margareta Müller ist im Aufsichtsrat keine Unbekannte, da sie dem Gremium bereits seit einigen Jahren als Mitglied beiwohnt. So werde sie auch jetzt nicht alles auf den Kopf stellen, sagte Müller. Dennoch gäbe es in ihrer neuen Funktion Themen, die ihr am Herzen liegen: „Ich möchte weiterhin die Caritas nach außen tragen und Öffentlichkeit schaffen. Ein Fokus liegt darauf, die Suche nach einem neuen Gebäude für das Thaddäusheim voranzubringen, Spenden zu generieren und das Thema Personalmangel weiter im Blick zu haben.“ Zudem wolle sie auch künftig die originären Aufgaben eines Aufsichtsrats, die Kontrolle und Beratung des Vorstands, ernst nehmen. Mit großem Dank wurde auch Pfarrer Winter aus dem Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden verabschiedet. Dieser begründete sein Ausscheiden mit seinem Einsatz für den Pastoralen Weg und den Gemeinden, „die meine ganze Kraft fordern“. Er versicherte, dass seine Arbeit im Aufsichtsrat eine große Bereicherung für ihn war: „Die Caritas ist eine tragende Säule der Kirche, sie verleiht unserer Kirche derzeit die Glaubwürdigkeit.“ Winter bot seiner Nachfolgerin an: „Sollte mein Rat benötigt werden, stehe ich zur Verfügung.“
Einen endgültigen Abschied sehen auch die beiden Vorstände des Caritasverbands Mainz, Stefan Hohmann und Wolfgang Schnörr, nicht. „Wir werden trotzdem noch viel gemeinsam machen, nur in anderer Rollenverteilung.“ Weil der Pfarrer gerne Bänke im Kreuzgang von St. Stephan aufstellen möchte, wurde ihm zum Dank die erste Bank gesponsert.
Die Bankkauffrau Margareta Müller wohnt in Ockenheim, ist seit zwölf Jahren Mitglied des Caritas-Aufsichtsrats, und ist stellvertretende Vorsitzende im Pfarrgemeinderat der Pfarrgruppe Gau-Algesheim, Ockenheim und Welzbachtal. Sie ist Schatzmeisterin des Mainzer Carneval Clubs und die erste Frau im Komitee der Mainzer Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“.