Glaube und Leben ins Spiel bringen

Ausbildung im Sozialtherapeuthischen Rollenspiel

Datum:
Termin: Montag, 16.11.09 - 14:30 - Freitag, 20.11.09 - 13:00
Art bzw. Nummer:
K 09-10
Ort:
Bildungshaus der Franziskanerinnen
Margaretha-Flesch-Str. 8
56588 Waldbreitbach
Diese Ausbildung richtet sich an alle, die in der Seelsorge mit Gruppen zu religiösen oder biografischen Themen arbeiten wollen.

 

Sie erlernen eine Methode für die Arbeit mit unterschiedlichen Gruppen in ihrer ganz konkreten, pastoralen Praxis. Auf spielerische, selbst bestimmte, ressourcenorientierte und sanfte Weise lädt das STR die Teilnehmer/-innen dazu ein, eigene innere Bilder und Erinnerungen wahr- und ernst zunehmen. Dabei wird aus dem Schatz der eigenen Erfahrung immer nur ein Ereignis zum Thema. Jedes Spiel folgt festen Regeln. Die Leitung interpretiert oder analysiert nicht, sondern spielt in Modellfunktion mit und „zeigt wie sie sich´s vorstellt“ (Frau Dr. A. Stein, Begründerin des STR). (Trotz des Namens hat diese Methode wenig mit dem klassischen pädagogischen Rollenspiel zu tun.)

Für die pastorale Arbeit sind vor allem diejenigen Spielformen interessant, die die religiöse Entwicklung fördern, den Austausch über Glaube und Spiritualität anregen, die Bibel verlebendigen, zur Bearbeitung von Belastungs- und Krisensituationen beitragen oder allgemein zum bewussten Umgang mit Sinnfragen einladen. So können z.B. die eigene Erfahrung mit einzelnen Sakramenten, Aspekte eines kirchlichen Festes aus dem Jahreskreis, eigene Lebenserfahrungen, Elemente des religiösen Lebens wie das eigene Gebet oder schließlich auch biblische Texte mit dem STR spielerisch in der Gruppe erlebt und besprochen werden.

Da diese Methode in den Trägerdiözesen des TPI bisher wenig bekannt ist, braucht es vielleicht ein bisschen Mut und auch Neugier, sich anzumelden.    

Termine:

  • 1. Abschnitt: 25. bis 29. Mai 2009
  • 2. Abschnitt: 16. bis 20. November 2009
  • 3. Abschnitt: 1. bis 5. Februar 2010
  • 4. Abschnitt: 21. bis 25. Juni 2010

 jeweils im Bildungshaus der Franziskanerinnen in Waldbreitbach  

Leitung:

Dr. Katrin Brockmöller, Dozentin am TPI, brockmoeller@tpi-mainz.de, STR-Anwenderin Egbert Wisser, STR - Gruppentherapeut und Ausbilder (vgl. auch www.asis.de)  

Ausbildung im Sozialtherapeutisches Rollenspiel(vgl. Adelheid-Stein-Instituts für Sozialtherapeutisches Rollenspiel e. V.) 

Das STR ist eine eigenständige Methode für die Sozialtherapie, die pastorale Arbeit, die Erwachsenenbildung und Supervision. Es bietet Spielformen zur Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung (Wahrnehmungszentrierte Spiele), des Sozialverhaltens in Gruppen (Gruppenzentrierte Spiele) sowie der Wahrnehmung, Strukturierung und Lösung aktueller Probleme (Problemzentrierte Spiele).

Das STR kann mit seinen drei charakteristischen Merkmalen:

  • der Anstiftung zum Erzählen,
  • der Verlockung zum Spielen
  • und der Ermutigung zum Experiment

gerade in unserer Zeit Solidarität gegen Singularisierung und Resignation setzen.Das STR ist in der Lage, Selbsterfahrung zu vermitteln und berufliche Situationen in der Supervision zu klären.

Das STR ermöglicht eine Erweiterung des eigenen Verhaltensrepertoires, will die Selbstheilungskräfte aktivieren, die Kreativität und Phantasie fördern und erweitert die  soziale Kompetenz der Gruppenmitglieder. 

Methodische Prinzipien:

  • Es wird jeweils nur ein Aspekt der eigenen Geschichte bewusst gemacht und behandelt. Dabei erfolgt die Eingabe so, dass nie nur negative, sondern unterschiedliche Erlebnisse abgerufen werden.
  • Bevorzugt werden die gesunden Anteile in den Blick genommen.
  • Eingaben sind immer an imaginäre oder reale Bilder bzw. Gegenstände gebunden. Bilder und Situationen werden von den anderen nicht interpretiert. Die Gruppenmitglieder lernen, dem, was sie sehen und finden, selbst eine Bedeutung zu geben.
  • Spielanweisungen sehen immer Ausweichmöglichkeiten vor.
  • Das Tempo des Vorgehens und die Intensität der Entschlüsselns bestimmt das Gruppenmitglied.
  • Kein Gruppenmitglied wird mit seinen dramatischen Ereignissen allein gelassen. Der Spielleiter stützt, wenn dies die Gruppenmitglieder noch nicht vermögen.
  • Probleme werden strukturiert: Es wird bei dem begonnen, was das Gruppenmitglied bereits kann. Dadurch wird die Wahrnehmungs- und Handlungskompetenz erweitert.
  • Die Gruppenmitglieder lernen sich zu solidarisieren und sich zu stützen.
  • Die Gruppenleitung hat Modellfunktion. Sie spielt immer mit, zeigt ihre Erlebnisse auf und stützt.
  • Die Stellungnahme zum Problem  eines anderen Gruppenmitgliedes geschieht durch eine Einfühlung.  Einsatzfelder im pastoralen Bereich:
  • zum Umgang mit Sinnfragen,
  • zur Verlebendigung der Bibel,
  • zur Kommunikation und Weiterentwicklung der eigenen Spiritualität
  • zur Einstimmung und Vertiefung der Bedeutung von Festen im Kirchenjahr
  • zum Verständnis von Gruppenprozessen,
  • zur Selbstwahrnehmung und Wahrnehmung anderer,
  • zur Stärkung des Selbstvertrauens und Selbstbewusstseins,
  • zur Bearbeitung von Sozialisationserfahrungen vor allem im Rahmen der religiösen Entwicklung,
  • zur Bewältigung von Belastungs- und Krisensituationen.  

Mehr Informationen unter www.asis.de