Stark erkältet begrüßte Pfarrer Berbner am 3. Mai rund 50 Gemeindemitglieder zur Pfarrversammlung. Zu dieser war eingeladen worden, um die Gemeinde über die aktuelle Situation im pastoralen Raum MainWeg zu informieren.
Pfarrer Barton, der Leiter des Pastoralraums, erläuterte danach, wie unser Auftrag, Jesus zu verkünden, unter den sich negativ entwickelnden Rahmenbedingungen realisiert werden könnte. Kein Priesternachwuchs, sinkende Finanzen, steigende Mitgliederaustritte, auch bedingt, durch den verbrecherischen Missbrauchsskandal in der Kirche. Brauchen wir noch alle Kirchräume und wie können wir uns so organisieren, um auch zukünftig Gemeindeleben aufrecht zu erhalten. Laut Schätzungen können zukünftig lediglich 50 % der Kirchräume finanziert werden. Von diesen Einsparungen sind alle Pfarrgemeinden betroffen.
Rainer Pratschker vom VR und Dr. Peter Beichert vom PGR informierten die Anwesenden, dass der Gemeinde ein Kaufinteresse der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland vorliegt. Diese möchte im Raum Frankfurt ein geistliches Zentrum etablieren und hat Kaufinteresse an der Herz-Jesu Kirche incl. Pfarrhaus geäußert.
Im Laufe der sich anschließenden Diskussion konnten nicht alle Fragen abschließend beantwortet werden. Das ergibt sich daraus, dass es aktuell lediglich Orientierung aber noch keine Verhandlungen gibt. Der Vorschlag, einen Vertreter der Orthodoxen Kirche zu einem Informationsgespräch einzuladen fand Zustimmung. Pfarrer Barton betonte nochmal, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt selbst handeln können, also auch verhandeln. Dies habe den Vorteil, nicht auf absehbare Zeit uns den Zwängen der Einsparungen ausgesetzt zu sehen.
Pfarrer Berbner bedankte sich für die regen und konstruktiven Redebeiträge und entließ die Anwesenden mit der Zusicherung, auch im ausstehenden Ruhestand für die Gemeinde da zu sein.
sind katholische und evangelische Gemeinden gleichermaßen betroffen.
„Kirchen, Pfarrhäuser und weitere Gebäude sind ein wichtiger Teil des Kirchenvermögens. Doch die sinkende Zahl der Gläubigen zwingt zum Handeln. Bis 2060 werden die großen Kirchen bis zu 40.000 ihrer Immobilien verkaufen müssen. Das betrifft zwar vorrangig Pfarrhäuser und Gemeindezentren. Zunehmend werden aber auch Kirchengebäude betroffen sein, denen dann der Abriss droht.“
„Das Problem bei der Aufgabe von Kirchengebäuden ist der staatliche Denkmalschutz. Von den 42.500 Sakralbauten beider großen Konfessionen stehen laut dem Positionspapier rund 80 Prozent unter dem Schutz des Denkmalrechts. Seit den 1990er-Jahren seien Schätzungen zufolge bereits 1200 Kirchen aufgegeben worden, von denen 278 abgerissen worden seien. Diese Zahl dürfte erheblich steigen, wenn der Denkmalschutz eine anderweitige Nutzung etwa als Wohn- oder Kulturimmobilie erschwere heißt es.
Einem Zeitungsbericht zufolge zeigt sich der Denkmalschutz allerdings durchaus kompromissbereit. Die Landesämter der Denkmalpflege hätten großes Interesse an einer frühzeitigen Zusammenarbeit, sagte Christina Krafczyk, Präsidentin des niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege. Möglichst viele Kirchenbauten sollten als Kulturerbe erhalten werden. Im Einzelfall sollten "Weiternutzungsoptionen mit substanz- und ressourcen-schonenden Eingriffen" entwickelt werden."