Unser langjähriger Pfarrer i.R. Herbert Köhl, ist am Mittwoch (29. Juli) im Alter von 91 Jahren gestorben. Er war mit Leib und Seele Pfarrer und hat das Leben vieler Kelsterbacher geprägt.
Die katholische Kirchengemeinde Herz-Jesu Kelsterbach sowie die evangelischen Kirchengemeinden St. Martinsgemeinde, Christuskirchengemeinde und Friedensgemeinde trauern in ökumenischer Verbundenheit um Pfarrer Herbert Köhl.
Er war für die Christen in Kelsterbach und alle, die ihn brauchten ein wunderbarer Seelsorger. Mit einem großen Herzen und helfenden Händen war er für die Menschen da.
Mehr als 45 Jahre stand er im öffentlichen Dienst der Nachfolge Jesu Christi und wurde dabei äußerst geschätzt. Er war beliebt und anerkannt und vermochte den Glauben an Gott mit großer Lebensfreude überzeugend zu verwirklichen.
In tiefer Dankbarkeit gedenken wir seiner und werden ihm von ganzem Herzen verbunden bleiben. Wir empfehlen ihn den treuen Händen Gottes.
"Im Glauben an die Auferstehung verstarb am 29. Juli 2020 unser Mitbruder Geistlicher Rat Pfarrer i.R. Herbert Köhl im Alter von 91 Jahren.
Herbert Köhl wurde am 27. November 1928 in Nieder-Roden geboren und am 2. Dezember in der Pfarrkirche St. Matthias getauft. Mit 9 Jahren empfing er dort auch das Sakrament der Firmung. Familie, Schule, Jugendarbeit in der Pfarrei und die Erfahrung des Krieges prägten seine Kindheit und Jugend.
Nach dem Abitur 1946 studierte er katholische Theologie und wurde am 8. März 1952 von Bischof Albert Stohr mit 23 Jahren zum Priester geweiht. Das war der Zeitung eine Schlagzeile wert, die ihn als jüngsten Priester Deutschlands hervorhob. Es folgten die Jahre als Kaplan in Bischofsheim, Viernheim, St. Marien und Offenbach, St. Paul. Seine erste und einzige Pfarrstelle war Herz Jesu in Kelsterbach. 43 Jahres war er dort als Seelsorger, nah bei den Menschen, mit offenem Ohr und weitem Herzen.
Über den eigenen Kirchturm hinaus hat er Verantwortung übernommen: Für Familien, indem er Kitas förderte; für die benachbarten Pfarreien, die er zeitweise mitverwaltete; für das Dekanat, dem er mehrfach als (stellvertretender) Dekan diente und der Stadt, wo er bekannt und beliebt war. Sein Lachen und seine Herzlichkeit machte es vielen leicht, Vertrauen in ihn zu setzen. Er war Pfarrer „Mit Leib und Seele“, und avancierte so zum Berater dieser Fernsehserie.
Viele Ehrungen zeigen, dass sein Wirken auf fruchtbaren Boden fiel. So wurde er zum Geistlichen Rat ernannt, wurde Ehrenbürger der Stadt Kelsterbach und erhielt das Bundesverdienstkreuz.
Seinen Ruhestand verbrachte er in seiner Heimat in Nieder-Roden. Solange es seine Gesundheit zuließ, engagierte er sich gerne bei Vertretungen und Aushilfen. Zuletzt ließen die Kräfte nach und er verschied in der Nacht zum 29. Juli 2020.
Das Bistum Mainz dankt Geistlichem Rat Herbert Köhl für seinen eifrigen Dienst als Priester im Weinberg des Herrn. In den Dank einschließen wollen wir Frau Irene Hay, die ihm viele Jahre als Haushälterin zur Seite stand. Allen, die mit uns um ihn trauern, gilt unsere Anteilnahme. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen und um ein Memento in der Feier der Eucharistie."
Das Requiem fand am Samstag, 1. August 2020 um 10:00 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Matthias in Nieder-Roden, Turmstraße 5. Im Anschluss erfolgte die Beisetzung gegen 11:00 Uhr auf dem Friedhof von Nieder-Roden.
Aufgrund der Corana-Maßnahmen konnte nur eine kleine Delegation aus Kelsterbach teilnehmen.