Die Träume gehen auf die Straße. Sie wollen nicht immer nur irgendwo schlummern oder im schlimmsten Falle am nächsten Morgen vergessen werden. Das haben sie satt. Also haben sie sich Schilder gemacht, die sie hochhalten können, damit sie von allen gesehen werden.
„Frieden für alle“ steht auf einem. „Hunger für niemanden“ auf einem anderen. Der Traum vom geschwisterlichen Miteinander weltweit gesellt sich dazu. Ebenso der Traum, dass Kinder nicht für den Unterhalt ihrer Familie schuften müssen. Man kann auch die Schilder „Mut zur Veränderung“ und „Alle Menschen sind wirklich gleich“ sehen. Der Traum von glücklichen Hühnern, Schweinen, Kühen, Katzen, Hunden, Fischen … geht an der Seite der Träume vom fairen Handel und dem achtsamen Umgang mit der Schöpfung.
Ganz unübersehbar ist das Schild mit der Aufschrift „Schnee im Winter“.
„Hör mal“, nimmt ihn der „Frieden für alle“-Traum beiseite, „illusorische Träume haben hier eigentlich nichts verloren. Also, der Traum muss schon so sein, dass die Menschen ihn verwirklichen können.“
Mit Blick auf die anderen Träume hat der „Schnee im Winter“-Traum da so seine Zweifel, nimmt aber sein Schild wieder runter und stolpert fast über das Schild des „Niemals ohne Hoffnung“-Traums.
Andrea Wilke, In: Pfarrbriefservice.de