Ein Band des Friedens knüpfen wollten in diesem Jahr palästinensische Christinnen am Weltgebetstag (WGT). Als die Wahl des WGT-Komitees 2017 auf Palästina fiel, waren die grausamen Terrorakte der Hamas vom 07. Oktober 2023 und die folgenden Militäreinsätze Israels nicht vorhersehbar. Der Gedanke an Frieden im Heiligen Land scheint damit in weite Ferne gerückt zu sein. Dies gilt jedoch nicht für die Frauen der Weltgebetstagsbewegung.
Wann, wenn nicht jetzt, sollten Christinnen aller Konfessionen sich zu Gottesdiensten, Gebeten und inständigem Bitten um Frieden versammeln? Zur Tradition des WGT gehört es, die Stimmen der Frauen des aktuellen WGT-Landes zu hören. Wir hören in der Liturgie, mit Nähe und Respekt, Botschaften aus deren Alltag. Sie erzählen von den Leiden und Hoffnungen der Christinnen, die sie verfasst haben.
Unter Leitung der Friedensgemeinde (lieben Dank an Sabine Bauer und Christiane Heisack), hat sich das Vorbereitungsteam einer besonderen Herausforderung gestellt oder stand vor einer besonderen Herausforderung. Bedingt durch die deutsche Geschichte und die jüngsten Ereignisse, liegt das Augenmerk vermehrt auf Israel. Palästinensische Sichtweisen sind oft weniger bekannt, wirken für manchen irritierend oder gelten für Einige als israelfeindlich und antisemitisch. Wir haben deutlich gemacht, dass es am Weltgebetstag nicht um politische Statements geht. Allein der Wunsch nach Frieden und Menschlichkeit stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes.
Im Anschluss konnten wir eine Tradition aus Vor-Coronazeiten wieder aufnehmen und uns bei traditionellen palästinensischen Speisen gemeinsam an eine lange Tafel setzten. Teigtaschen, Humus und mit Za´atar gewürztes Öl, haben uns den Alltag der palästinensischen Frauen in Friedenszeiten näher gebracht.
Im nächsten Jahr lernen wir die Frauen der Cookinseln kennen.