Liebe Leserinnen und Leser,
auf den Karneval folgte der Aschermittwoch. Ein jäher Wechsel. So mancher wird damit seine Probleme gehabt haben, nicht nur geistig.
Mit dem Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Wir Katholiken bezeugen mit dem Aschenkreuz auf der Stirn die 40 Tage vor Ostern zur Selbst-Reflexion zu nutzen. Es ist eine Vorbereitungszeit, in der uns Besinnung, Erkenntnis und im besten Fall Erneuern einen freien Blick auf die österliche Dimension ermöglichen kann.
Mal Nachdenken. Reinen Tisch machen mit schlechten Angewohnheiten. Alte Zöpfe überprüfen und wenn notwendig abschneiden. Wir denken nach über unseren Glauben und ob und wie wir ihn leben. Ist da noch alles im Lot oder fallen uns Beulen und Dellen auf, die einer Korrektur bedürfen.
Sicherlich ist das Fasten, also weniger ist mehr, auch heute noch eine tragende Perspektive in der Fastenzeit. Aber wie schon die Beschreibung „weniger ist mehr“ andeutet, ist damit nicht nur leibliches Fasten gemeint. Die aktuelle Weltlage und das Wissen um die Ausbeutung unserer Erde erfordern es, sich etwas gründlicher mit dem eigenen Lebensstil und dem damit verbundenen Konsumverhalten zu beschäftigen. Denn so wie bisher kann es ja nicht weitergehen. Wir sollten das Fasten daher auch als Einübung für unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkel begreifen. Und natürlich können wir uns Wichtiges nach der Fastenzeit dann auch im alltäglichen beibehalten.
Wohin uns unser Nachdenken auch führen wird. Es gibt keinen Schalter den wir umlegen können, um die Welt zu retten. Was wir jedoch bedenken können ist unser persönliches Verhalten. Wir ganz alleine, Sie und ich, wir treffen Entscheidungen selbstständig und frei, an jedem neuen Tag. Und jede dieser Entscheidungen hat Einfluss auf das Gesamte.
Eine gute Gelegenheit für Gedanken sind die Frühschichten an jedem Mittwoch um 6:00 Uhr in der St. Markus Kirche. Vom Dunkel des frühen Morgens hineingleiten in das sich raumfassende Licht des Tages. Begleitet von inspirierenden Texten und meditativer Musik. Es ist ein Erlebnis. Und das anschließende gemeinsame Frühstück bietet Raum zum Austausch.
Wir wünschen Ihnen gute Gedanken in der Fastenzeit, die Sie ermutigen und den Blick frei machen für Neues.