Alte Steine, junge Menschen und der Papst ... Wenn diese Begriffe zu finden sind, kann es sich nur um die Ministrantenwallfahrt nach Rom handeln. Diese tolle Woche in Rom mit beeindruckenden Begegnungen, einigen Besichtigungen und einem guten Miteinander wird vielen noch lange im Gedächtnis bleiben.
Unter dem Motto "Suche den Frieden und jage ihm nach" sind 14 Messdienerinnen und Messdiener und vier Betreuer unserer Pfarrgruppe zur zwölften Internationalen Ministranten-Wallfahrt nach Rom gereist und erleben in der Gemeinschaft mit Minis aus der ganzen Welt Lebensfreude, Sonne, Eis, Pizza und Pasta.
Da zu einer Wallfahrt das Pilgern gehört galt es die entsprechende Strecke nach Rom mit einem Sonderzug zu überwinden. Von den Familien Hahl und Konrad und Herrn Schulz und Herrn Bock wurden wir nach Worms gebracht und am Bahnsteig verabschiedet. Erstaunlich pünktlich und schon mit Messdienern, welche in Gernsheim und Mainz eingestiegen waren, gefüllt fuhr unser Sonderzug ein; nächster Halt: Roma, Ostiense.
Die Fahrt im Zug ist immer wieder ein kleines Highlight der Wallfahrt. Die Gemeinschaft wird auf engsten Raum und bei großer Hitze schon ordentlich zusammengeschweißt und eventuell auf die Probe gestellt. Da passt es ganz gut, dass man sich im Zug frei bewegen kann um neue Freundschaften zu schließen oder alte Bekannte zu treffen. Nach einer holprigen und sehr kurzen Nacht konnten Frühaufsteher die Fahrt entlang des Mittelmeers bei aufgehender Sonne betrachten genießen.
Da die Zugfahrt komplett reibungslos verlief, sind wir schon um 7.10 Uhr angekommen. Nachdem der größte Balast abgestellt war, wurde die nähere Umgebung des Hotels erkundet, mit Santa Maria Maggiore die erste Basilica Maior besichtigt und die goldverzierte Kassettendecke bewundert.
Am Mittag konnten wir dann unsere Zimmer beziehen und kleinere Mängel konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir es dieses Mal richtig gut getroffen haben. Sehr zentral gelegen machten die Zimmer auch optisch etwas her und waren mit Klimaanlage, Safe und Kühlschränken sehr gut ausgestattet.
Am Abend waren dann alle Messdiener des Bistum Mainz auf dem Kapitolshügel zum Paniniessen mit Bischof Kohlgraf geladen. Das Highlight dieses Tages war allerdings der gemeinsame Eröffnungsgottesdienst in Santa Maria in Aracoeli. 1600 Jugendliche waren begeistert von der modernen Musik, den erfrischenden Methoden bei der Erfassung des Themas Frieden und der sehr ansprechenden Predigt unseres Bischofs.
Am zweiten Tag stand "Kultur pur" auf dem Programm. Nach dem ersten Eis und einem Spaziergang über die Engelsbrücke zum Vatikan, stand für uns eine Führung durch den Petersdom auf dem Programm. Mit Schrecken müssten wir erfahren, dass die Führerin mit uns durch die normale Besucherschlange durchmusste und wir uns so zur Mittagszeit 45 Minuten in der prallen Sonne über den Petersplatz stauen mussten. Dem einen oder dem anderen half auch viel trinken und ein Sonnenhut nicht weiter, was zur vorübergehenden Zersplitterung unserer Gruppe führte. Einige, welche noch nicht den Petersdom besichtigt hatten, behaupten aber es hätte sich gelohnt. Die größte Kirche der Welt ist immer wieder beeindruckend und man kann immer wieder Neues lernen oder entdecken.
Auch am Dienstag, sind unsere Minis und ihre Betreuer schon früh in Rom unterwegs. Dort wo vor 2000 Jahren todesmutig Gladiatoren oder waghalsige Wagenlenker im Circus Maximus von den tobenden Zuschauern angefeuert wurden, sieht man heute nur noch eine trockene Wüste. Und so konnten wir in einem gemütlichen Spaziergang über den Aventin die Aussicht genießen und einen Blick durch das beliebte Schlüsselloch werfen, welches eine atemberaubenden Aussicht auf den Petersdom eröffnet. Nach kurzer Betrachtung von Santa Maria in Cosmedin, bei der kein Teilnehmer um seine Hand bei der Bocca della Verità fürchten musste, fuhren wir für eine Ruhepause ins Hotel, denn das Nachmittagsprogramm sollte sehr anstrengend werden.
Wir waren mit 60.000 Ministranten und Ministrantinnen zur Papstaudienz geladen! Schnell mussten wir feststellen, dass die Sicherheitsvorkehrungen in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Trotz einer frühen Anreise und obwohl alle Schleusen in Betrieb waren, mussten wir mehr als eine Stunde in der prallen Sonne und in unangenehmen Gedränge auf den Einlass warten. Perfekt ausgestattet mit viel Wasser und Sonnenschutz, konnten wir glücklicherweise sehr zentral das Vorprogramm, die Begrüßung der verschiedenen Länder und der deutschen Bistümer gut verfolgen. Franziskus nahm sich lange Zeit und fuhr mehrfach durch die Gassen. In bester Position hatten wir einen super Blick und Franziskus fuhr in unmittelbarer Nähe an uns vorüber. Das folgende Abendgebet und die Ansprachen des Heiligen Vaters ließen uns eine große Gemeinschaft und Anerkennung des Dienstes am Altar spüren. Für alle war dieser Tag ein Erlebnis, von dem wir noch lange erzählen können.
Am Mittwochvormittag stand der Besuch der Katakomben auf dem Programm. Mit einem speziellen Reisebus wurden wir außerhalb von Rom zu den Domitilla Katakomben gebracht. Im Gegensatz zu den Außentemperaturen war es in der Gräbnisstätte richtig kühl.
Nach dem Friedensgebet an der Engelsbrück am frühen Nachmittag besuchten wir das Pantheon. Danach war der Besuch der Eisdiele Giolitti's unumgänglich.
Am Abend fand ein Treffen mit anderen Gruppen statt und danach gab es noch einen kleinen Rundgang durchs nächtlliche Rom.
Schon um halb neun trafen wir uns mit unserem Tourguide am Kolosseum. Das war auch gut so, denn in und zwischen den Gebäuden und Mauerresten gab es kaum einen (freien) Schattenplatz und die Sonne brannte unermüdlich vom blauen Himmel. Und so zog unsere Gruppe nach der Besichtigung des Koloseums durch das Formum Romanun. Zum Abschluss schauten wir uns noch das Kapitol an.
Nach dem Mittagessen ging es mit der Mmetro zur berühmten Kirche St. Paul vor den Mauern. Dort hatten wir dann etwas Freizeit für uns. Ab 16 Uhr begann bereits das Programm zum Abschlussgottesdienst, den wirmit Weihbischof Dr.Udo Markus Bentz in der Kirche San Leone Magno feierten.
Ein Begegnungsfest mit Essen beendete den Tag und auch schon fast unseren Aufenthalt in Rom. Zurück im Hotel hieß es nämlich Koffer packen.
Am späten Samstagvormittag heißt es dann Abschied nehmen von der ewigen Stadt und aufbrechen Richtung Heimat!