Liebe Lesende,
wenn von der menschlichen Liebe die Rede ist, geht es immer um Beziehungsaussagen. Doch auch wenn vom Hass, vom Krieg, vom Scheitern die Rede ist, geht es um Beziehungsaussagen. Die Liebesbeziehungen nehmen wir als etwas Wünschenswertes, Positives wahr. Gescheiterte Beziehungen oder solche des Hasses und des Unfriedens wirken dagegen bedrohlich, gegen das Leben gerichtet. Was haben beide Beziehungsaussagen gemein? Sie sind von Emotionen getragen.
Die Liebe Gottes scheint anders zu sein, reicht über die menschlichen Emotionen hinaus. Wenn von der Liebe Gottes in den unterschiedlichen Facetten gesprochen wird, dann birgt es ein "Annehmen-können" über unserer menschliches Maß hinaus. Das Johannes-Evangelium und andere biblische Texte verweisen meistens nicht auf die menschliche, sondern auf die göttliche Liebe. Das hört sich für manchen Menschen "süßlich" oder schwärmerisch an. Doch es geht am Ende vielmehr um eine Haltung in allem, was meine, unsere Beziehungen ausmachen: die Geisteskraft, die Gott mir verleiht, wirkt sich auf die Haltung der Beziehungen aus. Wer sich davon leiten lässt, weiß am Ende anzunehmen, sprich zu lieben. Wer sich davon leiten lassen will, dem werden die Weisungen, Gebote, Leitplanken, die Brücke Christi zum Leben letztlich nicht egal sein.
Wird das die Welt verändern? Ich weiß nicht, aber ich hoffe, dass sich in mir dadurch etwas verändert. Gott liebt - und Gott weiß darin Dich und sogar mich anzunehmen. Wer sonst könnte da Akzente setzen? Eben Gott, und der ist bezeugt in Jesus, dem Christus..
Weiterhin fröhliche Ostertage - Jetzt erst recht! Trotzdem!
Holger K. Allmenroeder, Pfarrer
P.S.: wenn Sie am kommenden Donnerstag, 21. Mai 2020 um 10.00 Uhr am Harressee den Open Air-Gottesdienst (Eucharistie) mitfeiern wollen, seien Sie herzlich willkommen. Wollen Sie anschließend dort zu Mittag essen, melden Sie sich bitte im Lokal telefonisch an.