Liebe Lesende,
Wenn ich im Deutschen das Wort "gehören" lese oder gesagt bekomme, dann denke ich zunächst an "Eigentum" oder "Besitz". Das kommt meistens auch hin. Genauso verhält es sich mit den Possessivpronomen (besitzanzeigenden Fürwörtern) "mein"/"dein". Meistens zeigen sie Eigentum oder Besitz an. Vielleicht liegt es an mir selbst oder an meiner Prägung: ich habe in bestimmten Fällen ein Problem mit solch einem Verständnis. Wenn Sie von "meinem" Mann/Frau/Kind/Freund sprechen, mag es nach unserem aktuellen Sprachempfinden noch hinhauen: die "gehören" mir nicht im Sinne des Eigentums oder Besitzens, sondern ich stehe in Beziehung zu ihnen, bzw. diese zu mir. Beim Haustier, beim Arbeitsverhältnis ist es schon nicht mehr so leicht, denn hier kommt zur Beziehung ein "Machtverhältnis" hinzu: ich gebe meinen Arbeitnehmenden eine Arbeitsanweisung, die zu befolgen ist. Ich mag mein Haustier irrsinnig lieben, doch "es" ist auch tatsächlich rechtlich mein Eigentum.