Südhessen / Rhein-Main:Das Rad nicht zurückdrehen! Aktion: Rettet das Lieferkettengesetz


Getragen von einer am Menschenrecht orientierten Haltung steht die Initiative lokal und global für:
Wir sehen:
Wichtige Errungenschaften – u.a. das deutsche Lieferkettengesetz - sind gefährdet und drohen erneut politisch aufgeweicht zu werden. Für die Notwendigkeit klarer verbindlicher Regeln für Menschenrecht und Naturschutz in der globalen Wirtschaft wollen wir erneut sensibilisieren, Bewusstsein schaffen und Stimmen gewinnen.
Im Rahmen der Interkulturellen Woche in GG am Samstag, 13.9.2025 haben wir einen Stand und Aktion gestartet mit dem Titel „Rettet das Lieferkettengesetz“ und haben zur Beteiligung an der der gegenwärtigen Petition geworben.
Ergänzend dazu haben wir im Rahmen der Wallfahrt der kath. Kirche im Kreis GG das Thema aufgegriffen.
Hier der Wortlaut vor Beginn der Liturgie:
Als Christinnen glauben wir an einen solidarischen gerechten Gott, der jedem Menschen uneingeschränkte Würde zuspricht und sich besonders der Armen und Schwachen annimmt. In der Botschaft Jesu Christi dürfen wir hoffen, dass Leid und Tod, Ungerechtigkeit und Ausbeutung nicht das letzte Worte behalten.
Diese Hoffnung ist Gabe und Aufgabe. Daraus erwächst die solidarische Option für die Benachteiligten, für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Im Kreis Groß-Gerau gibt es eine lange und ganz wunderbare Praxis, sich dieser Option auch ganz praktisch anzunehmen: in den Gemeinden, in der Caritas, als Betriebsseelsorge, als mündige katholische Kirche im Kreis GG. Wir erheben Stimme für die Benachteiligten nehmen seit vielen Jahren bei dieser Wallfahrt in Maria Einsiedel politische Brennpunkte im wahren Sinn des Wortes ins Gebet. Ein Element war dabei die solidarisch-politische Radwallfahrt.
Ohne Rad- aber mit klarer Option
Wir sind heute ohne Rad gekommen. Stattdessen nehmen wir im Symbol des Rades ein wichtiges Anliegen auf, wofür ich heute zu Beginn der Liturgie sensibilisieren und werben will.
Auf dem Rad stehen jene Werte, die wir als Betriebsseelsorge im Netzwerk mit hoch engagierten anderen Akteur:innen seit Jahren verteidigen.
Werte, deren Schutz in Gefahr sind; Werte, die durch unser gegenwärtiges globales System immer wieder und zu Lasten der Armen mit Füßen getreten werden.
Menschenrecht, Erhaltung von Lebensraum, Schutz von Kindern; faire Arbeitsbedingungen, faire Produktion, Gesundheitsschutz, existenzsichernde Löhne, Mitbestimmung, Nachhaltigkeit, Artenschutz, Bewaldung, Geschlechtergerechtigkeit….
Die Initiative Lieferkettengesetz setzt sich seit Jahren für ein Gesetz zu Verhinderung grober Menschrechtsverletzungen und Raubbau der Natur ein.
Das Lieferkettengesetz zielt darauf ab, dass Unternehmen weltweit anerkennen und schützen, z. B. Verbot von Zwangsarbeit, faire Löhne, Sicherheit am Arbeitsplatz. Kirchen dabei.
Leider erleben wird, dass all diese Errungenschaften politisch verwässert werden , zu versucht wird, zu verschieben oder gar rückgängig zu machen.
Unsere Option ist es, das Rad der Entwicklung eines Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes nicht zurückdrehen, sondern es voranbringen im Diskurs mit allen, die Verantwortung tragen. Es schafft Recht und ist wichtige die Grundlage Verstöße zu ahnden. Dafür werben wir.
Darf sich Kirche politisch äußern?
Sich für das Lieferkettengesetz und die Schärfung einzusetzen, das ist politisch.
Es stellt sich die Frage: Warum mischt sich Kirche in Wirtschaft und Politik ein?
Die Antwort:
- Weil das Leid der Armen und von Ausbeutung betroffenen unser Leid ist.
- Weil es um die Würde von Menschen nicht Halt an Grenzen macht!
- Weil wir – wie der verstorbene Papst Franziskus sagte – eine Menschheitsfamilie sind.