Rheinhessen:Hoffnung - mehr als eine Phase
Am Ende dieses Jahres scheint Vieles grau und auch ungewiss, wie im Nebel. Umso wichtiger ist es, wenn jemand die Hoffnung hochhält. Und diese Hoffnung leuchtet - auch wenn sie klein ist!
Für jeden Menschen bedeutet Hoffnung ein bisschen etwas Anderes. Der Philosoph Søren Kierkegaard sagte: "Hoffnung ist eine Leidenschaft für das Mögliche." Ich finde das einen schönen Gedanken. Denn: Wer Hoffnung hat, sieht ein Licht im Nebelgrau und wer Hoffnung teilt, wird zum Licht für seine Mitmenschen.
In der Weihnachtszeit ist das besonders naheliegend: Überall leuchten Sterne in der Dunkelheit und bei mancher Weihnachtsfeier ist es möglich, anderen eine kleine Freude zu machen. Manchmal reicht ein ehrliches Lächeln oder eine nette Bemerkung, damit es etwas heller wird. Dabei geht es nicht um billigen Trost, sondern um echte Aufmunterung - und sei sie noch so klein!
Ich denke, auch im neuen Jahr wird es immer wieder nötig sein, die Hoffnung hochzuhalten. Für mich ist das mehr als eine Trotzphase. Es ist eine Haltung: Ich will der Versuchung widerstehen, alles grau zu sehen oder gar schwarz zu malen. Ich will immer wieder von der Hoffnung erzählen, die mich erfüllt, weil ich weiß, was alles möglich ist und weil ich sehe, was alles schon geschafft wurde. Und auch wenn der eine oder andere kopfschüttelnd auf mich herabschaut, will ich mich nicht beirren lassen. Ich weiß nämlich: Die Trotzphase ist ganz wesentlich in der Entwicklung von Kindern. Sie erleben sich selbst als eigene Person und probieren ihre Macht und Selbstwirksamkeit aus. Sie lernen, was sie mit einem energischen "Nein" oder "Ich will aber" erreichen können (und was auch nicht).
Manches liegt tatsächlich nicht in unserer Hand und es wäre irrsinnig, das zu behaupten. Und trotzdem möchte ich mich dafür einsetzen, dass auch mit Blick auf die großen Krisen und Katastrophen die Hoffnung bleibt!
Als Christin glaube ich: Weihnachten ist das Fest der Hoffnung schlechthin! Das allererste Weihnachten hätte gar nicht stattgefunden, wenn nicht Maria und Josef die Hoffnung gehabt hätten, dass trotz allem es am Ende gut wird mit ihrem Baby! - Und für Christen ist mit diesem Baby die Hoffnung in die Welt gekommen. Christen glauben, dass Gott in seinem Sohn Jesus den Menschen nahekommen wollte - nicht zuletzt, um ihre Hoffnung zu stärken!
In diesem Sinne: Trotzige Weihnachtsgrüße aus der Betriebsseelsorge Rheinhessen!