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Bistum Mainz:"Seelsorge-Azubis" lernen Arbeitswelt kennen

Betriebsbesuch Opel - Pastoralkurs 23
Datum:
27. Sept. 2023
Von:
Eva Reuter

"Es war gut, nicht nur zu beobachten und zu erörtern, sondern auch selbst tätig zu werden", beschreibt eine Teilnehmerin die Erfahrung der zweiwöchigen Phase "Berufs- und Arbeitswelt" des Pastoralkurses. Betriebsseelsorger:innen gaben Einblicke in ihr Arbeitsfeld.

Zwei zukünftige Pastoralreferentinnen und ein Priester aus Indien hatten im Rahmen ihrer dreijährigen praktischen Ausbildung, dem sog. "Pastoralkurs", die Möglichkeit, Einblicke in das Arbeitsfeld der Betriebsseelsorge zu bekommen. Neben einem dreitägigen Arbeitseinsatz in verschiedenen tegut-Filialen standen verschiedene Besuche und Gespräche auf dem Programm. Ein Highlight war dabei sicher der Betriebsbesuch bei der Firma Opel/Stellantis in Rüsselsheim, bei dem auch das Foto entstand. Eindrücklich war das Gespräch dem Betriebsrat und der JAV über die gegenwärtigen Probleme für die Kolleg:innen und die Bedeutung von Mitbestimmung in bewegten Zeiten. Dabei wurde deutlich: Die Betriebsseelsorge wird sehr geschätzt und ist wichtige Unterstützung für Betriebsrat und Beschäftigte.

Die Seelsorger:innen zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Arbeitswelt und zogen am Ende der beiden Wochen den Schluss: "Ich habe jetzt viel mehr Ahnung davon, was Arbeitswelt bedeutet. Und ich habe Respekt vor den Menschen die handwerklich arbeiten.". 

Die Betriebseelsorger:innen begleiteten die "Seelsorge-Azubis" durch die Wochen und vermittelten ihnen nicht nur Einblicke in die unterschiedlichen Arbeitsbereiche wie Gewerkschaften, Arbeitgeberverband, Jobcenter und andere. Sie erläuterten den neuen Kolleg:innen auch die theologischen Hintergründe der katholischen Soziallehre. "Arbeitsbedingungen sind immer auch Lebensbedingungen" ist eine Kernthese. Auch die Frage, welche Bedingungen "gute Arbeit" ausmachen, wurde diskutiert. 

Neben dem Praktikum war auch ein Besuch beim Arbeitsgericht besonders beeindruckend. Die Verhandlung machte deutlich, dass auch Juristen manchmal "Seelsorge" betreiben müssen, wenn ein rechtlicher Streit eine gute Lösung finden soll. 

Am Ende der zweiten Woche waren alle Teilnehmer:innen beeindruckt und nachdenklich über die vielen verschiedenen Aspekte, die sie kennengelernt hatten. Sicher werden die künftigen Seelsorger:innen noch häufig an diesen Kurs zurückdenken.