© Domkantorei St. Martin - Mainz
Weihnachten
24 Türen zu ungewöhnlichen Orten im Bistum
In Videos, Audiobeiträgen, Texten und Fotos können Sie einen Blick hinter die Kulissen werfen und unbekannte Orte entdecken.
Lebendige Krippe in Viernheim
Wenn an Heiligabend Kinder die Weihnachtsgeschichte in der Lebendigen Krippe in Viernheim spielen, stehen sie nicht allein auf der Bühne: Ziegen, Schafe und Kälbchen sind ihre Begleiter – und Gäste für knapp drei Wochen. Seit vielen Jahren ist die Lebendige Krippe in der Region eine Attraktion. Sie kann täglich bis 5. Januar 2024 bei der Kirche St. Michael bestaunt werden.
Mainzer Domorgel
Domorganist Prof. Daniel Beckmann spielt an der Mainzer Domorgel eine Fuge von Max Reger (1873 - 1916) zu dem Choral "Wachet auf, ruft uns die Stimme" Op. 52. Gespielt wird dabei auch die Domtrompete, im Volksmund Kardinalstrompete genannt. Dieses Register kann von beiden Spieltischen angesteuert werden.
Krippe in der Basilika in Ilbenstadt
Leise plätschert ein kleiner Bach, unzählige Sterne leuchten am dunklen Nachthimmel, der Stern von Bethlehem hängt in der Mitte des Gewölbes und weist den Weg. In einer mit Stroh ausgelegten Höhle im Berg: Jesus, Maria und Josef. Warm von vorne angestrahlt, damit man sie sofort erkennt. In der Weihnachtskrippe in der Basilika in Ilbenstadt in der Wetterau gibt es ganz viel zu entdecken.
Faktencheck Krippe
Biblische Grundlage für die Weihnachtsgeschichte sind die Erzählungen im Lukas-Evangelium (Lk 2,1-21) und im Matthäus-Evangelium (Mt 1,18-2,12). Beide Erzählungen wollen keine Tatsachenberichte sein, sondern aus ihrer (theologischen) Perspektive beschreiben, wie sich die Geburt Jesu zugetragen haben könnte. Beide setzen dabei eigene theologische Akzente und verknüpfen in ihren Erzählungen vielfältige biblische Motive. Die Tradition der darstellenden Krippen greift diese Erzählungen aber auch andere Traditionen auf. So kommt es, dass in den Krippen „Figuren“ stehen, die sich in den in den biblischen Erzählungen so nicht finden lassen. Schauen wir mal genauer hin. (Texte von Aaron Torner)
Weihnachtsgeschichte nach Matthäus
Bei Matthäus steht Josef im Vordergrund der Erzählung. Maria kommt dagegen kaum vor – und dann auch nur passiv. Mit den geschilderten Träumen des Josef wird ein Bogen gespannt zum Stammvater Josef von dem und dessen Fähigkeit, Träume zu deuten, wir im Buch Genesis (41,1-46) lesen können. Zu diesem so eingeführten Josef passt auch die oftmals anzutreffende Darstellung von Josef als älterem Mann – im Unterschied zu Maria, die in den meisten Fällen als jung(e) Frau dargestellt wird.
Matthäus erwähnt weder Hirten, Schafe noch die Krippe. Auch von „Königen“ ist keine Rede. Im biblischen Text steht auch nicht die Zahl drei oder die Namen (Caspar, Melchior und Balthasar), sondern „nur“ der griechische Begriff „magoi“. Ein magos bezeichnet einen Magier, Wahrsager oder Zauberer. Die Einheitsübersetzung spricht von Sterndeutern. Die Dreizahl wurde aus den drei Geschenken geschlossen, die sie mitbringen, ihre eigentliche Anzahl aber ist unbekannt. Vor dem Hintergrund von Jes 60,3-6 und Ps 72,10f, in denen von allen Königen auf der Erde Geschenke gebracht werden, wurden schon bei den frühen Kirchenvätern die Sterndeuter als Könige umgedeutet, die die Anbetung der ganzen Welt (mit ihren damaligen bekannten Koninten) symbolisieren sollten. Auch die teilweise mitgeführten Tiere stehen für diese Kontinente - ein Elefant für Afrika, ein Kamel für Asien und ein Pferd für Europa.
Der erwähnte Stern, dem die Sterndeuter folgen, kann auf den aufgehenden Stern „in Jakob“ (Numeri 24,17) bezogen werden. Dieser hat im Alten Testament einen Herrscher ankündigt, der Israels Feinde endgültig besiegen werde und dann auf den Messias gedeutet wurde. Er steht im Matthäus-Evangelium übrigens über Josefs Wohnhaus in Betlehem – und nicht in einem Stall wie im Lukas-Evangelium.
Weihnachtsgeschichte nach Lukas
Bei Lukas steht Maria mit ihrem Ja zu Gottes Verheißung im Vordergrund, während Josef eher nur am Rande vorkommt. Die Geschichte wird aus einer anderen Perspektive erzählt. Hier kommen auch die Hirten, der Stall und (auf dem Feld) auch die Engel vor.
Anders als bei Matthäus, wo Maria und Josef in Betlehem wohnen (und erst nach ihrer Flucht nach Ägypten nach Nazareth kommen), wohnen die beiden bei Lukas in Nazareth und müssen wegen einer Volkszählung nach Betlehem. Die Stadt Betlehem ist für beide der gewünschte Geburtsort, weil sie die Stadt Davids ist (1 Sam 16,1) und aus ihr der Retter erwartet wurde (Mi 5,1). Der historisch wahrscheinlichere Ort ist vermutlich Nazareth – so wurde Jesus ja später auch genannt: „Jesus aus Nazareth“.
Die Hirten stehen für die Dynamik der Weihnachtsgeschichte. Das, was da im Stall passiert, hat Auswirkungen darüber hinaus. Die Hirten „in dieser Gegend“ sind die ersten, die das in der Erzählung von Lukas erfahren dürfen: Die Hirten kommen zu dem, der später von sich selbst in der Erzählung vom verlorenen und geretteten Schaf (Lk 15,1-7) indirekt als Hirte spricht. Im Johannes-Evangelium bezeichnet er sich explizit als der „gute Hirte“ (Joh 10,11).
Ochs und Esel gibt es auch bei Lukas nicht. Sie stammen aus anderen Überlieferungen, die es nicht in die Bibel geschafft haben. Sie passen aber generell in das Setting der Krippe. Gedeutet werden können sie mit Verweis auf Jesaja 1,3 („Der Ochse kennt seinen Herrn und der Esel die Krippe des Herrn“). Sie machen heute jede Krippe zu einer kleinen Predigt und sagen uns: „Da du sicher klüger bist als ein Ochse und Esel, solltest du wissen, wo du hingehörst und wer dein „Herr“ sein will – dieses kleine unscheinbare Kind in der Krippe…“.
Das Weihnachtsquiz
Wie könnte man sich die Wartezeit aufs Christkind schöner versüßen als mit einem Spiel? Testet hier euer Wissen über das Weihnachtsfest!
Aktionen
Weihnachten muss nicht. Weihnachten ist.
Eine Initiative der katholischen Bistümer, Hilfswerke, Orden und Verbände mit katholisch.de.
Egal, ob man das Weihnachtsfest mit der ganzen Familie feiert, oder einsam ist. Egal, ob man voller Vorfreude ist oder nur Hektik und Stress empfindet: Jeder Mensch verbindet mit den Advents- und Weihnachtstagen große Gefühle. Oft geht das einher mit dem inneren Zwang, sich eigentlich anders – und zwar immer gut – fühlen zu müssen. Aber warum gibt es diesen Druck, dass an Weihnachten alles perfekt sein muss? Für die Heilige Familie waren es diese Tage jedenfalls nicht...
Einsamkeit an den Feiertagen
Einsamkeit kann an Feiertagen besonders deutlich zu spüren sein. Denn diese Tage haben für viele Menschen eine besondere Bedeutung, die mit einer besonderen gesellschaftlichen Erwartung wie gemeinsames Feiern mit der Familie oder im Freundeskreis verbunden ist. Menschen, die aus verschiedenen Gründen unfreiwillig alleine sind, erleben in dieser Zeit häufig Einsamkeit. Daher gibt es in der Zeit um die Feiertage viele Angebote von Verbänden, Organisationen und der Zivilgesellschaft, die Hilfe anbieten, beraten oder Menschen zusammenbringen möchten. Eine Auswahl dieser Angebote findet sich auf der Website des Kompetenznetzes Einsamkeit
Brief von Bischof Peter Kohlgraf
Manchmal bleibt uns nur das hoffnungsvolle Gebet an der Krippe. Dieses Gebet verwandelt zunächst uns selbst, womit der erste Schritt zu einer anderen Welt gegangen ist.
Gottesdienste vor Ort
Gehen Sie über die Karte auf die Website Ihrer Pfarrei und finden dort die Gottesdiensten während der Feiertage.
Mit Kindern an der Krippe beten
So lautet das Motto des diesjährigen Familiensonntages am 31. Dezember. Gerade die Weihnachtszeit bietet eine schöne Gelegenheit, mit Kindern die Krippe in der Kirche zu besuchen.