Anlässlich der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten war Gisela Franzel, kfd-Referentin von Frau Dr. Annette Wiesheu zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten der Akademie des Bistums Mainz in Darmstadt eingeladen. Gerne kam sie dieser Einladung nach und überreichte Frau Dr. Wiesheu zur Begrüßung eine Geschenkmitgliedschaft bei der kfd. Frau Dr. Wiesheu nahm diese gerne an und ist damit Teil der Darmstädter kfd-Gruppe.
Wir haben sie gefragt, was Sie im Augenblick bewegt und was kfd für sie bedeutet:
Liebe Frau Dr. Wiesheu, wir kennen uns ja schon von der Zusammenarbeit im Raum Darmstadt seitdem Sie Ihre neue Tätigkeit hier aufgenommen haben. Sie haben sich gleich zu Anfang auch für die kfd interessiert. Was spricht Sie an?
Zunächst ist mir wichtig, vernetzt zu arbeiten und von Anfang an den Austausch mit anderen kirchlichen und auch nicht-kirchlichen Akteuren zu suchen. Ich habe die kfd als lebendigen Verband kennengelernt und schätze vor allem: Die kfd greift wichtige kirchliche und gesellschaftliche Themen auf und setzt sich ein für die Themen von Frauen, für Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit, aber auch für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Da ein Schwerpunkt meiner Arbeit in Darmstadt auf Themen von Gesellschaft und Politik liegt, ist es naheliegend, den Kontakt zur kfd zu suchen. Und ich finde, die kfd hat sich in den letzten Jahren ein junges, dynamisches Image gegeben. Die „Junia“ lese ich wirklich gerne.
Gerade gehen ja die Wogen im politischen Bereich sehr hoch. Wie sehen Sie als Studienleiterin der Akademie des Bistums Mainz des Erbacher Hofs mit Sitz in Darmstadt die augenblicklichen Diskussionen? Welchen Beitrag könnten wir als katholischer Kirche und jede einzelne Christin leisten?
Ich finde vor allem, der Ton in den öffentlichen Debatten ist rauer geworden, Polemik und Pauschalisierungen bestimmen oft die Auseinandersetzung. Bildungsarbeit, wie sie kfd oder auch die Akademien leisten, kann im Idealfall dazu beitragen, dass Diskussionen inhaltlich fundiert und differenzierter geführt werden, etwa zum schwierigen Thema Migration. Mein Wunsch wäre auch, dass Kirche einen Raum für Begegnung und Verständigung bietet, wo Menschen ihre „Blase“ verlassen und mit anderen ins Gespräch kommen. Und schließlich: In Gemeinden oder anderen kirchlichen Einrichtungen können Menschen Gemeinschaft und Zugehörigkeit erfahren. Ich glaube, das stärkt den Zusammenhalt und schützt vielleicht auch davor, in Extreme zu fallen. Jede Christin, jeder Christ kann dazu beitragen, dass in Gemeinden und an anderen Orten der Kirche eine Atmosphäre des Willkommens und der Offenheit spürbar wird.
Interview: Gisela Franzel