Stellungnahme des deutschen Weltgebetstagskomitees

Material wird verändert

Weltgebetstag (c) Weltgebetstag
Weltgebetstag
Datum:
Fr. 24. Nov. 2023
Von:
Gisela Franzel

„…durch das Band des Friedens“, das Motto des Weltgebetstages (WGT) zu Palästina am 1. März 2024 scheint seit den unfassbaren Terrorakten der Hamas vom 7. Oktober 2023 und den Militäreinsätzen Israels im Gazastreifen mit tausenden Toten wie eine Illusion: Frieden im Heiligen Land. Ein Leben, in dem „Gerechtigkeit und Frieden sich küssen“, wie es in Psalm 85 der Gottesdienstliturgie für 2024 heißt, eine ferne Vision. Und doch eine Vision, an der der Weltgebetstag festhalten will – mit entsprechender Aktualisierung des bereits vorliegenden Materials.

„Wann, wenn nicht jetzt sollten christliche Frauen aller Konfessionen sich weltweit zu Friedensgebeten versammeln, wann wenn nicht jetzt?“ sagt die katholische Vorstandsvorsitzende des WGT, Ulrike Göken-Huismann. Allein in Deutschland nehmen jährlich rund 800.000 Menschen an Gottesdiensten und Veranstaltungen teil, in über 150 Ländern weltweit mehrere Millionen - der WGT als „einzigartige Gebetskette rings um die Welt“.

„Canceln“ keine Option. „Als Weltgebetstag werben wir für Toleranz, Versöhnung und Dialog – Gebet als aktiver Beitrag zur friedlichen Konfliktlösung“, betont die evangelische Vorstandsvorsitzende des WGT, Brunhilde Raiser. „Wir sehen keinen Grund dafür, die Gottesdienstliturgie oder etwa den ganzen Weltgebetstag abzusagen, von ‘Canceln‘ kann keine Rede sein.“ Es gehe nach wie vor darum, die Stimme der christlichen Palästinenserinnen hörbar zu machen, von ihrem Glauben, ihrem Alltag und der Friedenssehnsucht nach mehr als 50 Jahren israelischer Besatzung zu erzählen.

Gleichzeitig nimmt das deutsche Komitee des Weltgebetstags Kritik und Antisemitismusvorwürfe ernst. Es prüft, wo gegebenenfalls weitere Erklärungen, kontextuelle Hinweise oder der Verzicht auf Formulierungen nötig sind. Das Material ist bereits mit teils mehreren Jahren Vorlauf entwickelt und im September 2023 veröffentlicht worden. Brunhilde Raiser: „Durch den Terrorangriff der Hamas haben sich der Bezugsrahmen und die Deutungsmöglichkeiten zum Thema Israel-Palästina in Deutschland verschoben. Deshalb braucht die Liturgie eine Einordnung und Einbettung in den aktuellen Kontext.“ 

Dies bedeutet, dass das bisherige WGT-Material überarbeitet und zu Anfang des Jahres neu herausgegeben wird. Das Titelbild und das Plakat werden schon jetzt nicht mehr verwendet.

Die Vorbereitungen zum Weltgebetstag laufen trotzdem weiter und auch die Vorbereitungsseminare finden terminlich wie geplant statt. Weitere Informationen finden Sie auch dazu auf unserer Homepage unter Veranstaltungen.

 

 

 

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