was macht Gott eigentlich den ganzen Tag?
So viel verändert sich in unglaublich kurzer Zeit, wer kommt da noch mit. Kann Gott diese Entwicklungen nicht verlangsamen?
Und warum lässt er die ganzen Kriege zu, im Nahen Osten, in der Ukraine und in weiteren Regionen unserer Welt, über die kaum berichtet wird, weil es bei uns niemanden interessiert?
Weshalb sind Menschen häuslicher Gewalt ausgesetzt und wieso verhindert Gott keine Suchterkrankungen? Oder gar tödliche Krankheiten? Wer kennt die Antwort auf diese Fragen?
Als Jesus geboren wurde, waren die Zeiten herausfordernd. Im Land herrschten die römischen Besatzer, es gab Versklavungen, Armut und unheilbare Krankheiten.
Die Menschen hatten jedoch eine Hoffnung, dass da einer von Gott her kommen und die Welt zum besseren führen würde. Dieser Hoffnungsträger kam, aber anders als erwartet. Statt mit Macht und in pompöser Herrlichkeit war es unauffällig: „Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.“ (aus dem Evangelium der Heiligen Nacht: Lk 12,2)
Ein Neugeborenes in einer Krippe, nur Hirten in der Nähe erfahren davon - soll das das große Zeichen Gottes sein? Es gibt diese Hinweise auf Ihn im Unscheinbaren, in dem, was Verwundbar ist, damit wir uns diesem zuwenden und unsere Verantwortung warnehmen.
Die Spuren Gottes in unserem Leben sind im Kleinen zu finden, oft müssen wir uns auf die Suche begeben, um sie zu erkennen. Wie in der Geburtskirche von Bethlehem, bei der sich alle wegen des niedrigen Eingangs bücken müssen, um sie zu betreten.
Und dann braucht es Zeit, um zu wachsen, wie ein Kind das größer wird. Ich wünsche es uns allen, dass wir damit beschenkt werden, diese Spuren Gottes in unserem Leben zu entdecken, gerade die kleinen.
Ihnen allen Frohe Weihnachten und gutes Neues Jahr 2024!
Ihr Pfarrer Sebastian Goldner