Nachdem bis ins 21. Jahrhundert eine klanglich und künstlerisch unbefriedigende Nachkriegslösung in St. Ludwig existierte, wurde die große Renovierung der Kirche 2005 mit dem Einbau der symphonischen Orgel aus der Werkstatt Claudius Winterhalter (Oberharmersbach) abgeschlossen. 

Der ungemein aufwändig gestaltete Prospekt ordnet die Pfeifen leicht fächerförmig und nach vorne geneigt an, was dem Instrument die Wirkung gibt, aus seiner etwas zu engen Loge zwischen den Säulen ausbrechen zu wollen.

Die 44 Register sind an der Klangsprache Aristide Cavaillé-Colls orientiert und besonders geeignet für die Wiedergabe von Musik der französischen Romantik und Moderne. Durch die vielen 8'-Pfeifen entsteht ein warmes, grundtöniges Timbre, Streicher und überblasende Flöten fungieren als farbige Solostimmen im Pianobereich, das Forte ist durch die kräftigen Zungenstimmen geprägt.

St. Ludwig als einem von vier Hauptstandorten der kirchenmusikalischen Ausbildung im Bistum Mainz steht somit eine Orgel zur Verfügung, auf der Musik aller Epochen unterrichtet werden kann. Ihr Klang erfreut nicht nur Gottesdienstfeiernde, sondern auch die Besucherinnen und Besucher der Konzerte, der wöchentlichen Mittagsmusiken, der Lyrik & Musik-Abende und Führungen.