Pastoraler Weg - Information für die Gemeindemitglieder

Was bisher geschah und wo wir jetzt stehen

Pastoraler-Weg (c) Bistum Mainz
Pastoraler-Weg
Datum:
Di. 8. Feb. 2022
Von:
Pfr. Peter Sievers

Liebe Mitglieder der Katholischen Pfarrgemeinde Mariae Heimsuchung,

vielleicht ist Ihnen der „Pastorale Weg im Bistum Mainz“ schon ein Begriff, vielleicht haben Sie bisher wenig davon gehört. Wir, die Mitglieder des Laubenheimer Ortsausschusses des Gesamt-Pfarrgemeinderates Mainz-Laubenheim/Weisenau möchten diesen Brief nutzen, um Sie genauer zu informieren und an dem Prozess zu beteiligen.

Der Pastorale Weg beschreibt das Verfahren zur Entwicklung und Erneuerung der Kirche im Bistum Mainz. Bischof Peter Kohlgraf hat das Bistum an Pfingsten 2019 dazu eingeladen, den Weg zu beginnen und mitzugestalten.

Hintergrund sind Veränderungen, die schon jetzt und eigentlich seit Jahren zu sehen sind: Rückgang der Zahlen der Katholiken, der Priester, der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, aber auch der Kirchensteuer.

Der Pastorale Weg betrifft sowohl die geistliche als auch die organisatorische Ebene.

Was bedeutet die geistliche Ebene?

Die geistliche Ebene meint die Frage, wie das Evangelium Jesu Christi heute in passender Weise gelebt werden kann, wie wir heute und in Zukunft Kirche sein können und wollen. Eine Grundfrage, die uns der Bischof mitgibt, ist: Brauchen die Menschen vor Ort, was die Kirche anbietet – und bietet die Kirche das an, was die Menschen brauchen? Gemeint sind dabei alle Menschen, die in einem Ort/Ortsteil/ in einer Stadt leben, nicht nur die Katholik*innen. Und: Das Bistum Mainz soll ein Bistum sein, das teilt: Leben, Glauben, Ressourcen und Verantwortung. Diesen Fragen wertschätzend hörend nachzugehen und auf die Führung durch den Geist Gottes zu vertrauen, ist dem Bischof auf dem Pastoralen Weg sehr wichtig.

Was bedeutet die organisatorische Ebene für uns?

Grundsätzlich wird das Bistum neu aufgegliedert. Die bisherigen Dekanate werden ab August 2022 aufgelöst und es gibt dafür Regionen, die aus mehreren neu zu bildenden Pfarreien bestehen. Die neuen Pfarreien werden aus mehreren bisherigen Pfarreien/Pfarrgruppen/Pfarrverbünden gebildet. Diese neuen Pfarreien sind dann die Verwaltungseinheiten, von denen aus alle Aktivitäten administratorisch unterstützt werden. Die Pfarrei wird im Team von Pfarrer/pastoralen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen geleitet. Ein*e Verwaltungsspezialist*in soll den Pfarrer von rein administratorischen Aufgaben entlasten.

Das kirchliche Leben aber soll nach wie vor in den einzelnen Gemeinden und sogenannten „Kirchorten“ stattfinden und neu belebt werden. Kirchorte sind z.B. Kitas, Altenheime, Caritaszentren, Schulen

Die  Dekanate haben Konzepte zur Zusammenlegung der bisherigen Pfarreien/Pfarrgruppen/Pfarreienverbünde in eine oder mehrere neue Pfarrei/en, je nach Größe des bisherigen Dekanates erarbeitet Diese wurden dem Bischof vorgelegt und er hat auf diesem Hintergrund die neuen Einheiten beschrieben. 

Bis zum Jahr 2030 sollen die derzeit bestehenden 134 Pfarrgruppen und Pfarreienverbünde im Bistum zu rund 50 Pfarreien zusammengeführt („fusioniert“) werden.

In unserem Dekanat Mainz-Stadt ist beschlossen, die bisher 27 Pfarreien zu 5 neuen Pfarreien zusammenzuführen (4 Pfarreien linksrheinisch, eine rechtsrheinisch).

Wichtig dabei zu wissen: Die dadurch größeren Pfarreien sind als „Verwaltungseinheiten“ gedacht –

 das christliche Leben aber soll vor Ort weiterhin lebendig gehalten und neu belebt werden.
Der Bischof und diejenigen, die den Prozess steuern, erhoffen sich positive Effekte aus der Vernetzung vieler Orte und Gemeinden.

Was ist bisher passiert?

In einer ersten Phase, die im Frühjahr 2019 begann und noch läuft, haben sich auf Bistums- und Dekanatsebene, bis in jede Pfarrei hinein, Menschen in vielen Projekt- und Teilprojektteams Gedanken gemacht, wie kirchliches Leben in Zukunft auch vor Ort gelebt und organisiert werden kann. Die Ergebnisse für die Stadt Mainz können Sie unter https://bistummainz.de/dekanat/mainz-stadt/aktuell/pastoraler_weg/index.html finden.

Parallel haben die bisherigen Pfarreien Voten abgegeben, wie sie sich neue Strukturen vorstellen können, aufgrund von sozialräumlichen Gegebenheiten, bisheriger Zusammenarbeit, Zahl der Gemeindemitglieder und anderes.

Von der Pfarrgruppe Laubenheim/Weisenau wurde dem Dekanat Mainz folgendes Votum abgegeben: Wir präferieren die Bildung einer gemeinsamen Pfarrei mit Hechtsheim und Ebersheim und haben den Wunsch, auch die Oberstadtgemeinden (St. Alban-St. Jakobus, Heilig Kreuz) einzubeziehen, da hier schon Kontakte/soziale Vernetzung von Seiten der Weisenauer Pfarrei besteht.

Diesem Votum wurde im Kern entsprochen, aber ohne die Einbeziehung der Oberstadtgemeinden. Der Pastoralraum, der bis spätestens 2030 eine neue Pfarrei wird, umfasst also die jetzigen Pfarreien Weisenau, Laubenheim, Hechtsheim und Ebersheim. 

Wie geht es nun weiter?

Die 20 Dekanate des Bistums haben ihre Konzepte eingereicht. Im Dekanat Mainz-Stadt hat die Dekanatsversammlung am 3. November darüber entschieden.

Der Bischof hat die Leiter der Pastoralräume schon im Januar 2022 bekannt gegeben.

Die zweite Phase des Pastoralen Weges beginnt Ostern 2022. Dann errichtet der Bischof kirchenrechtlich die neuen Pastoralräume, in denen die Zusammenarbeit im Laufe des Jahres aufgenommen werden soll. – Von 2024 – 2029 sollen dann nach und nach die neuen Pfarreien rechtlich entstehen.

Dieser organisatorische Rahmen bildet die Grundlage für die Entwicklung des christlichen Lebens vor Ort – die Verkündigung des Evangeliums. Diese Verkündigung soll sich lebendig widerspiegeln in der Feier von Gottesdiensten, Sakramentenspendung, Sozialer Verantwortung, Seelsorge und Begegnung.

Leider war es auf Grund der Pandemie bisher bei uns nicht möglich, über die Gremien und Gruppierungen hinaus eine breiteres Meinungsbild in unserer Pfarrei zu erstellen. Das möchten wir mit dem beiliegenden Fragebogen nachholen.

Unser Augenmerk liegt weiterhin darauf, was sich die Menschen vor Ort von der Kirche erhoffen, welche Sorgen sie mit den Veränderungen verbinden, was sie heute vermissen und was sie sich für die Zukunft wünschen.

Hierfür laden wir Sie herzlich ein mitzuwirken.

Der beigefügte Fragebogen soll dafür eine Anregung sein. Wenn Ihre Anliegen  dadurch nicht abgedeckt sind, können Sie diese gerne ergänzen.
Den ausgefüllten Fragebogen können Sie im Pfarrbüro, im der katholischen KiTa oder bei Ihrem nächsten Kirchgang abgeben bzw. einfach per Mail zuschicken. Er ist bewusst ausfüllbar erstellt. 

Wir sind für jede Rückmeldung dankbar und  offen für alle Fragen, Kritiken und Vorschläge. Wir bringen Ihre Antworten in die weiteren Überlegungen ein.

Bitte erwarten Sie aber nicht, dass wir auf alle Antworten reagieren – das wird voraussichtlich nicht möglich sein. Aber wir lesen und bedenken sie alle.

Gerne halten wir Sie auf dem Laufenden, wie sich der Pastorale Weg entwickelt.   

Schauen Sie immer wieder einfach auf unsere Homepage oder auf die Bistumsseite.